6533b7d0fe1ef96bd125a2a7

RESEARCH PRODUCT

Arbeitssituation und Gesundheit von Hausärzten in Rheinland-Pfalz: Erste Ergebnisse einer landesweiten Befragung,

Stephan LetzelLc Escobar PinzonM. ClaussMichael UnrathMichael UnrathHajo Zeeb

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyWork stressPolitical sciencePublic Health Environmental and Occupational HealthmedicineStress prevention

description

Die vorliegende Studie sollte das Ausmas von arbeitsbedingter Belastung und Stress sowie die gesundheitliche Situation deutscher Hausarzte mittels standardisierter und validierter Instrumente erfassen. Daruber hinaus sollten Moglichkeiten der systematischen Stresspravention in der Zielpopulation eruiert werden. Das Institut fur Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitatsmedizin Mainz fuhrte in den Monaten Juni und Juli 2009 eine landesweite anonyme Befragung aller in Rheinland-Pfalz niedergelassenen Facharzte fur Allgemeinmedizin, praktischen Arzte und Arzte ohne Facharztausbildung auf postalischem Weg durch (Querschnittsdesign, N=2 092). 808 Arzte nahmen teil (Rucklaufquote 38,6%), n=790 gingen in die Analyse ein. Es zeigten sich eine hohe Arbeitsbelastung und ein ausgepragtes subjektives Stresserleben. Die wochentliche Arbeitszeit betrug 54,4 Stunden, wovon rund ein Viertel (13,4 Stunden) auf Verwaltungstatigkeiten entfiel. 86,8% der Hausarzte uberschritten den Cut-Off >1 des ERI-Q (Kurzversion) fur hohen Stress. Die Arzte hatten im vorangegangenen Jahr an durchschnittlich 8 Tagen gearbeitet, an denen sie eigentlich zu krank waren, um ihrer Tatigkeit nachzugehen. Konkrete Verbesserungsvorschlage der Arzte bezogen sich unter anderem auf den Abbau burokratischen Aufwands, die Verbesserung der finanziellen Situation bzw. der finanziellen Sicherheit und die Reduzierung der Arbeitslast. Daruber hinaus wurden Supervision und systematische Entspannungsverfahren haufig als hilfreich fur den Stressabbau erlebt. Die vorliegende Studie ist ein wichtiger erster Schritt, um die Arbeitssituation und Gesundheit von Hausarzten in Deutschland systematisch zu untersuchen. Angesichts der berichteten Ergebnisse erscheinen flachendeckende stresspraventive Masnahmen dringend notwendig.

https://doi.org/10.1055/s-0031-1280758