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RESEARCH PRODUCT

Evaluation der augenärztlichen Versorgung ehemaliger früh- und reifgeborener Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren in Deutschland – Ergebnisse der Wiesbaden Prematurity Study (WPS)

Heike M. ElfleinJacqueline BauerBernd KirchhofAchim FießRuth Kölb-keerlMarkus KnufPhilipp S. MuetherAlexander K. SchusterIsabel Oberacher-velten

subject

Gynecology03 medical and health sciencesOphthalmologymedicine.medical_specialty0302 clinical medicinebusiness.industry030225 pediatrics030221 ophthalmology & optometryMedicinebusiness

description

Zusammenfassung Hintergrund Ziele der vorliegenden Untersuchung waren die Evaluation ophthalmologischer Nachsorgeuntersuchungen ehemaliger früh- und reifgeborener Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren und der Vergleich mit den deutschen Leitlinien. Methodik In der prospektiven Wiesbaden Prematurity Study (WPS) wurden 503 Kinder, davon 239 Frühgeborene (FG) mit Gestationsalter (GA) ≤ 32 Wochen und 264 Reifgeborene (RG) mit GA ≥ 37 Wochen (Kontrollgruppe) im Alter von 4 bis 10 Jahren inklusive Refraktionsmessung und orthoptischem Status untersucht. Anisometropie war definiert als Refraktionsunterschied von ≥ 1 dpt sphärischem Äquivalent. Die Eltern wurden zusätzlich gefragt, ob nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine augenärztliche Untersuchung stattgefunden habe und wie oft eine solche innerhalb der letzten 12 Monate durchgeführt wurde. Ergebnis Insgesamt zeigten sich ein Strabismus bzw. eine Anisometropie bei 18 bzw. 10% aller FG- und 2 bzw. 5% aller RG-Kinder. Von den 4 bis 6 Jahre alten FG waren 65% und von den 4 bis 6 Jahre alten RG 42% innerhalb der letzten 12 Monate bei einer augenärztlichen Untersuchung (p = 0,002). Bei 15% aller Kinder mit Strabismus war innerhalb der letzten 12 Monate keine augenärztliche Untersuchung erfolgt. Die Eltern von 3 frühgeborenen Kindern berichteten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, nie bei einer augenärztlichen Kontrolluntersuchung gewesen zu sein. Schlussfolgerung Zwei Drittel der ehemaligen FG nahmen nach Aussage der Eltern im Alter von 4 bis 6 Jahren innerhalb der letzten 12 Monate an einer augenärztlichen Kontrolluntersuchung teil, was in den Leitlinien für die Versorgung ehemaliger frühgeborener Kinder empfohlen wird. Hier zeigt sich noch Verbesserungspotenzial, um diese Risikopopulation, insbesondere für Strabismus und Amblyopie, bestmöglich zu versorgen.

https://doi.org/10.1055/s-0043-118852