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RESEARCH PRODUCT
LautäußErungen Der Baumläufer Des Himalaya Und Zur Akustischen Evolution in Der Gattung Certhia
Jochen Martenssubject
Behavioral NeuroscienceAnimal Science and ZoologyHumanitiesdescription
[Im zentralen Himalaya kommen 4 der 5 Certhia-Arten vor: discolor, nipalensis, himalayana und familiaris, nur brachydactyla fehlt dort. Sie besiedeln unterschiedliche Hohenstufen und Waldformationen mit breiten vertikalem Uberschneidungsbereich. Lokal konnen 2 Arten nebeneinander leben, ausnahmsweise 3. Die Syntax der Reviergesange von discolor, nipalensis und himalayana weicht von jener der Arten brachydactyla und familiaris (gleich welcher Herkunft) stark ab. Es sind Triller-Strophen, die aus der Wiederholung nur eines Elementes bestehen (discolor), aus 2-4 trillerartigen Phrasen aufgebaut sind (discolor, nipalensis, himalayana) oder aus Wiederholungen von Element-Gruppen bestehen (discolor). Gesang von C. familiaris aus Nepal (f. mandellii) weicht von mitteleuropaischem (f. macrodactyla) in Syntax und Form der Elemente stark ab. Im Feldversuch reagiert mandellii auf macrodactyla-Gesang nicht. Homologe Rufe von f. mandellii und f. macrodactyla sind in Feinstruktur und Bedeutung verschieden: f. mandellii benutzt fur Rivalitat und Fernkontakt ubereinstimmendes stark strukturiertes "srieh", selten zusatzlich "zieh" fur Rivalitat; f macrodactyla fur Rivalitat "zieh", fur Fernkontakt einfacher strukturiertes "srieh". Einige der allopatrischen familiaris-Populationen haben wahrscheinlich Art-Status erreicht, vor allem f. mandellii: Struktur und Bedeutung von Rufen, Syntax und Element-Bau der Gesange sind von den bisher bekannten familiaris-Populationen markant verschieden, ebenfalls von C. brachydactyla. Die Evolution der Gesange innerhalb der Gattung Certhia fuhrte vermutlich von einfacher zu komplizierter Syntax: Einfach sind Strophen, die sich aus Wiederholungen nur eines Elementes herleiten bzw. einfache Phrasen und Element-Gruppen bilden (discolor, nipalensis, himalayana). Die Arten der familiaris-Gruppe (familiaris, brachydactyla) haben reicher strukturierte Strophen; oft sind alle Elemente verschieden. Kennzeichend fur diese Gruppe im Sinne eines abgeleiteten Merkmals ist das "srieh"-Element. Bau und Bedeutung einiger Elemente des Gesanges und einiger Rufe sind bei himalayana und familiaris macrodactyla besonders ahnlich. Das deutet auf nahe Verwandtschaft beider Formen. Der Himalaya ist offensichtlich kein Entwicklungs-Zentrum fur Certhia-Arten gewesen. Sie sind erst sekundar dort eingewandert, vielleicht unter Ausnahme von C. nipalensis. Die 3 Arten mit der einfachsten Gesangsstruktur (discolor, nipalensis, himalayana) besiedeln den S-Rand der O-Palaarktis und Teile der Orientalis. Das mag ein Hinweis auf die Herkunft der Certhia-Urform sein., Im zentralen Himalaya kommen 4 der 5 Certhia-Arten vor: discolor, nipalensis, himalayana und familiaris, nur brachydactyla fehlt dort. Sie besiedeln unterschiedliche Hohenstufen und Waldformationen mit breiten vertikalem Uberschneidungsbereich. Lokal konnen 2 Arten nebeneinander leben, ausnahmsweise 3. Die Syntax der Reviergesange von discolor, nipalensis und himalayana weicht von jener der Arten brachydactyla und familiaris (gleich welcher Herkunft) stark ab. Es sind Triller-Strophen, die aus der Wiederholung nur eines Elementes bestehen (discolor), aus 2-4 trillerartigen Phrasen aufgebaut sind (discolor, nipalensis, himalayana) oder aus Wiederholungen von Element-Gruppen bestehen (discolor). Gesang von C. familiaris aus Nepal (f. mandellii) weicht von mitteleuropaischem (f. macrodactyla) in Syntax und Form der Elemente stark ab. Im Feldversuch reagiert mandellii auf macrodactyla-Gesang nicht. Homologe Rufe von f. mandellii und f. macrodactyla sind in Feinstruktur und Bedeutung verschieden: f. mandellii benutzt fur Rivalitat und Fernkontakt ubereinstimmendes stark strukturiertes "srieh", selten zusatzlich "zieh" fur Rivalitat; f macrodactyla fur Rivalitat "zieh", fur Fernkontakt einfacher strukturiertes "srieh". Einige der allopatrischen familiaris-Populationen haben wahrscheinlich Art-Status erreicht, vor allem f. mandellii: Struktur und Bedeutung von Rufen, Syntax und Element-Bau der Gesange sind von den bisher bekannten familiaris-Populationen markant verschieden, ebenfalls von C. brachydactyla. Die Evolution der Gesange innerhalb der Gattung Certhia fuhrte vermutlich von einfacher zu komplizierter Syntax: Einfach sind Strophen, die sich aus Wiederholungen nur eines Elementes herleiten bzw. einfache Phrasen und Element-Gruppen bilden (discolor, nipalensis, himalayana). Die Arten der familiaris-Gruppe (familiaris, brachydactyla) haben reicher strukturierte Strophen; oft sind alle Elemente verschieden. Kennzeichend fur diese Gruppe im Sinne eines abgeleiteten Merkmals ist das "srieh"-Element. Bau und Bedeutung einiger Elemente des Gesanges und einiger Rufe sind bei himalayana und familiaris macrodactyla besonders ahnlich. Das deutet auf nahe Verwandtschaft beider Formen. Der Himalaya ist offensichtlich kein Entwicklungs-Zentrum fur Certhia-Arten gewesen. Sie sind erst sekundar dort eingewandert, vielleicht unter Ausnahme von C. nipalensis. Die 3 Arten mit der einfachsten Gesangsstruktur (discolor, nipalensis, himalayana) besiedeln den S-Rand der O-Palaarktis und Teile der Orientalis. Das mag ein Hinweis auf die Herkunft der Certhia-Urform sein.]
year | journal | country | edition | language |
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1981-01-01 | Behaviour |