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RESEARCH PRODUCT
Einstellungen und Erwartungen von Patienten in Bezug auf Interessenkonflikte ihrer behandelnden Ärzte
Jochem KönigKlaus LiebCora KochElena M. Riedlsubject
Gynecology03 medical and health sciencesmedicine.medical_specialty0302 clinical medicineHealth PolicyPolitical science010102 general mathematicsmedicineMedicine (miscellaneous)030212 general & internal medicine0101 mathematics01 natural sciencesEducationdescription
Zusammenfassung Hintergrund Patienten durfen zu Recht erwarten, dass im Vertrauensverhaltnis zu ihrem Arzt sekundare Interessen keine unangemessene Rolle spielen. Was Patienten uber Interessenkonflikte ihrer Arzte durch die Zusammenarbeit mit pharmazeutischen Unternehmern wissen und ob und wie sie daruber informiert werden wollen, ist in Deutschland wenig bekannt. Methode 765 Patienten in verschiedenen Arztpraxen und Kliniken (Ambulanzen und Stationen) zweier deutscher Stadte erhielten ein Informationsblatt zu Interessenkonflikten und einen Fragebogen mit 19 Fragen. 80% (n = 612) der Fragebogen wurden anonym ausgefullt abgegeben. Ergebnisse 65% der Patienten waren keine moglichen Interessenkonflikte ihres Arztes bekannt. 74% wunschten sich Informationen daruber, ob ihr Arzt durch Interaktionen mit pharmazeutischen Unternehmern finanzielle oder andere Vorteile erhalten hat. 71% auserten, mehr Vertrauen in die Entscheidungen ihres Arztes zu haben, wenn er ihnen seine Interessenkonflikte offenlegt, und 74% wunschten sich eine Offenlegung durch mundliche Informationen wahrend des Arztbesuches. 40% wurden einen Arzt bevorzugen, der keine Vorteile der Pharmaindustrie annimmt. Der Wunsch nach Offenlegung war pravalenter unter Patienten, die die Meinung teilten, dass Arzte durch Vorteilsannahme beeinflusst werden (OR 4,95; 95%-KI 3,33 – 7,35). Auf der anderen Seite hielten 35% der Patienten es nicht fur erforderlich, dass Ihr Arzt Ihnen seine Interessenkonflikte offenlegt, da sie ihm in jedem Fall vertrauen. Schlussfolgerunge Die Mehrheit der Patienten, aber nicht alle Patienten, wunschen sich, uber Interessenkonflikte ihrer behandelnden Arzte informiert zu werden. In welcher Form dies am besten geschehen soll, muss in weiteren Studien untersucht werden.
year | journal | country | edition | language |
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2016-01-01 | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen |