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RESEARCH PRODUCT
Positionspapier: Diagnostik und Therapie der Xerosis cutis.
Martina KerscherAndreas KörberGötz ItschertMichaela DippelDagmar Wilsmann-theisMatthias AugustinPetra Staubachsubject
Gynecology030207 dermatology & venereal diseases03 medical and health sciencesmedicine.medical_specialty0302 clinical medicineEvidence-Based Medicinebusiness.industry030220 oncology & carcinogenesismedicineHumansDermatologybusinessSkin Diseasesdescription
Hintergrund und rationale Die Xerosis cutis (Synonym: Xerodermie, trockene Haut, hydrolipidarme Haut) ist mit > 10 Millionen Betroffenen nicht nur eine der haufigsten dermatologischen Diagnosen in Deutschland, sondern auch Leitsymptom vieler dermatologischer, internistischer und neurologischer Erkrankungen. Trotz der medizinischen Relevanz der topischen Basistherapie fur die Xerosis cutis gibt es in Deutschland fur ihr Management bisher keinen wissenschaftlich belegten Diagnostik- und Therapiealgorithmus. ZIEL: Dieses Positionspapier vermittelt Arzten fachubergreifend einen an individuellen Symptomen orientierten, praxisnahen Leitfaden fur die Pravention, Diagnostik und Therapie der Xerosis cutis. Methodik Im Rahmen eines strukturierten Entscheidungsprozesses wurden von erfahrenen dermatologischen Experten zunachst praxisrelevante Fragestellungen definiert und systematisch aufgearbeitet. Auf der Basis von Evidenz und Expertenkonsens wurden daraus diagnostische und therapeutische Algorithmen mit Empfehlungen fur die Praxis entwickelt und konsentiert. Ergebnis Die Xerosis cutis kann grundsatzlich klinisch diagnostiziert werden. Ausloser und/oder Grunderkrankungen mussen abgeklart und vermieden bzw. spezifisch behandelt werden. Bei der Wahl der geeigneten Basistherapie ist es wichtig, dass nicht nur die Hauthydratation verbessert, sondern auch die Barrierefunktion der Haut wiederhergestellt wird. Sie sollte daher aus einer Kombination von ruckfeuchtenden und ruckfettenden Inhaltsstoffen bestehen. Je trockener die Haut, desto lipidhaltiger sollte die Hautpflege sein (bevorzugt Wasser-in-Ol-Formulierungen). Die individuelle Auswahl der Inhaltsstoffe orientiert sich nach kausaler Prufung an den Symptomen Schuppung (v.a. Urea), Fissuren/Rhagaden (v.a. Urea oder Dexpanthenol), Rotung (v.a. Licochalcone A) und Pruritus (v.a. Polidocanol), sowie an der Lokalisation und dem Alter der Patienten. Inhaltsstoffe bzw. Inhaltsstoffkombinationen mit guter Studienevidenz sind zu bevorzugen. Die mit Abstand beste Evidenz bei der Xerosis cutis weist Urea auf, dessen Wirksamkeit in Kombination mit anderen naturlichen Feuchthalte-Komponenten und Ceramiden noch gesteigert werden kann. Zur Arbeitserleichterung am Patienten und zum besseren Erlernen wurde das Xerosimeter entwickelt, das die praktische Umsetzung der Diagnostik und Verlaufskontrolle, eine Klassifikation der Inhaltsstoffe und einen strukturierten Therapiealgorithmus enthalt. Schlussfolgerung Das hier vorgeschlagene strukturierte symptom- und evidenzorientierte Vorgehen mit Diagnostik- und Behandlungspfad soll fur die Pravention und fruhzeitige Behandlung der Xerosis cutis sensibilisieren. Damit konnen die Lebensqualitat verbessert und Folgeerkrankungen verhindert werden.
year | journal | country | edition | language |
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2018-07-01 | Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft = Journal of the German Society of Dermatology : JDDG |