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RESEARCH PRODUCT
„Guter Boulevard ist immer auch außerparlamentarische Opposition“ — Das Handeln von Bild am Beispiel der Berichterstattung über Hartz IV
Carsten Reinemannsubject
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Betrachtet man Medien als Akteure, dann nimmt man eine akteurszentrierte bzw. handlungstheoretische Perspektive ein. Dies bedeutet, dass Akteure und ihr Handeln die Basis aller Betrachtungen und Erklarungen bilden — auch der Erklarung von Makrophanomenen. Da der Terminus „Medien“ aber recht unspezifisch ist und in der Kommunikationswissenschaft sehr unterschiedlich verwendet wird, soll hier stattdessen von journalistischen Akteuren die Rede sein. Journalistische Akteure konnen einzelne Journalisten oder Medienorganisationen bzw. Redaktionen sein. Allgemein kann man Organisationen dann als (korporative) Akteure betrachten, wenn sie handlungsfahig sind. Handlungsfahigkeit ist dann anzunehmen, wenn Akteure Interessen und allgemeine Handlungsorientierungen haben (z.B. Werte), Ziele verfolgen, uber Ressourcen verfugen (z.B. Wissen, Einfluss, Mitarbeiter), diese Ressourcen zur Erreichung ihrer Ziele einsetzen, sich selbst als Akteur verstehen und auch von anderen als solche betrachtet werden (z.B. Schimank 2000; Jarren/Donges 2002). All dies trifft in der Regel auf Medienorganisationen zu. Ihr Handeln sowie die aggregierten Effekte ihrer Interaktionen konnen deshalb auf handlungstheoretischer Basis erklart werden. Ob man „die Medien“ in ihrer Gesamtheit als Akteur bezeichnen sollte, erscheint vor diesem Hintergrund immer dann zweifelhaft, wenn sich ihre Ziele, Interessen, ihre Berichterstattung etc. unterscheiden.
year | journal | country | edition | language |
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2008-05-08 |