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RESEARCH PRODUCT
Stationäre verhaltenstherapeutisch-psychodynamische Kombinationsbehandlung
Sven Olaf HoffmannRalf NickelFrank PetrakMarkus Basslersubject
GynecologyClinical Psychologymedicine.medical_specialtybusiness.industrymedicinebusinessdescription
In der Psychosomatischen Klinik des Mainzer Universitatsklinikums werden Patienten bestimmter Diagnosegruppen mit einer Kombination aus psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Therapiekonzepten behandelt. Diese modellhafte Kombination beider Verfahren wird bei Patienten mit Zwangsstorungen und Angststorungen angewendet und im folgenden am Beispiel eines Patienten mit einer Agoraphobie und einer narzistischen sowie selbstunsicher-abhangigen Personlichkeitsstorung beschrieben. Das Behandlungskonzept beruht auf der Annahme, das zumindest eine Subgruppe von Patienten von einer Kombinationsbehandlung mehr profitiert als von einem der genannten Therapieverfahren alleine. Auf der Ebene der ICD-10 Klassifikation beschrieben, konnte diese Subgruppe aus Patienten mit ausgepragter Komorbiditat, insbesondere im Bereich der Personlichkeitsstorungen, bestehen. Die uberwiegende Mehrheit der in Kombination behandelten Patienten erfullte neben den Kriterien mindestens einer symptomorientierten Diagnose auch die Kriterien einer Personlichkeitsstorung. Die 12wochige Kombinationsbehandlung umfast von psychodynamischer Seite im wesentlichen eine hochfrequente tiefenpsychologisch orientierte Gruppentherapie mit einem definierten Behandlungsfokus. In zusatzlichen Einzelgesprachen wird vor allem das Interaktions- und Beziehungsverhalten des Patienten auf der Station und in der Therapiegruppe thematisiert und zusatzlich darauf geachtet, das sich beide Therapien tatsachlich erganzen und nicht gegenseitig hemmen. Die Verhaltenstherapie wird im Einzelsetting mit kotherapeutischer Unterstutzung durchgefuhrt und beinhaltet als zentrales Behandlungselement eine massierte Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung. Im Behandlungsverlauf konnte bei dem Patienten eine signifikante und anhaltende Verbesserung der Angstproblematik erreicht werden. Neben einer konkreten Beschreibung der therapeutischen Vorgehensweisen werden psychometrische Evaluationsdaten, einschlieslich einer 18-Monats-Katamnese, dargestellt.
year | journal | country | edition | language |
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1999-07-20 | Psychotherapeut |