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RESEARCH PRODUCT

UV-Filtersubstanzen in Wasser und Fischen

Wolfram BaumannT. A TernesMarc NagtegaalRoland Nagel

subject

ChemistryPollutionMolecular biology

description

Zur Erfassung der UV-Filtersubstanzen wird eine Methode vorgestellt, die die simultane Bestimmung dieser Verbindungen und von Organochlorverbindungen wie PCB und DDT in unterschiedlichen Fischkompartimenten bis in den ng/kg-Bereich ermoglicht. Die Nachweisgrenzen liegen zwischen 40 und 90 ng/kg Filet und die Wiederfindungsraten bewegen sich zwischen 78 und 104%. Die Belastung von Wasser und Fischen des Meerfelder Maares, Eifel, mit UV-Filtersubstanzen wurde 1991 und 1993 exemplarisch untersucht. Insgesamt konnten in den Fischen des Meerfelder Maares 6 UV-Filtersubstanzen identifiziert und quantifiziert werden. Die im Sommer 1991 gefangenen Barsche waren mit 2,0 mg/kg Fett (Summe nachgewiesener UV-Filtersubstanzen) und die Rotaugen von 1993 mit 0,50 mg/kg Fett belastet. In beiden Fischarten lag die Belastung in der gleichen Grosenordnung wie die der Organochlorverbindungen PCB und DDT. In den Rotaugen aus drei weiteren deutschen Seen konnte im Filet Methylbenzylidencampher, eine lipophile UV-Filtersubstanz, nachgewiesen werden. Diese Befunde zeigen, das UV-Filtersubstanzen in deutschen Seen weir verbreitet und vermutlich als relevante Umweltchemikalien zu betrachten sind. Da im Wasser der Seen die Konzentrationen der UV-Filter substanzen meistens unter der Bestimmungsgrenze lagen, konnen Fische fur diese lipophilen Verbindungen als Expositionsmonitor verwendet werden. Eine okotoxikologische Bewertung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht moglich, da die Datenlage vollig unzureichend ist.

https://doi.org/10.1007/bf02937843