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Der Zweite ist der erste Verlierer – Scheitern und seine Äquivalente im Sport

Antje Dresen

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Scheitern im Sport ist eines jener Themen, die verhaltnismasig haufig in medial-offentlichen Diskursen zirkulieren und wenig im Spezialdiskurs der Sportwissenschaft kommuniziert werden. Der offentliche Interdiskurs kreist um Gescheiterte im Sport, weil diese gleichsam die Sieger aufwerten. Fur die Massenmedien erzeugen diese Kontraste gesellschaftliche Aufmerksamkeit. Wettkampfsituationen und Spannungselemente wecken beim Publikum Emotionen, wenn „unser Held“ oder „unser Team“ klaglich gescheitert ist. Dahingegen ist im sportwissenschaftlichen Diskurs das Phanomen des Scheiterns zugunsten einer Erfolgsorientierung unterbelichtet. So betrachten die Naturwissenschaften im Sport vor allem die Genese sportlicher Leistungen. Die entsprechende medizinische sowie bewegungs- und trainingswissenschaftliche Diagnostik ist darauf ausgerichtet, „optimiert zu trainieren“ und etwaige Fehler zu vermeiden. Die Sportokonomie begutachtet haufig innerhalb von Auftragsanalysen Sportmarkte, Konsummuster und wirtschaftliche Bedeutungen von Grosevents im Hinblick auf ihre Effizienz und Effektivitat . Die Sportpadagogen widmen sich vornehmlich Lern- und Transfereffekten des Sports.

https://doi.org/10.1007/978-3-531-19181-2_8