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RESEARCH PRODUCT

Kurzzeitmessung der Herzfrequenzvariabilität bei Postinfarktpatienten -

Norbert TreeseJ. HaasEwald HimmrichAndreas Liebrich

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryPhysiology (medical)medicineCardiology and Cardiovascular Medicinebusiness

description

Hintergrund: In der Risikostratifizierung fur einen PHT bzw. das Auftreten eines arrhythmogenen Ereignisses nach AMI wurden bisher eine hohe Spezifitat und ein hoher negativ pradiktiver Wert durch Kombination mehrerer Methoden erreicht. Sensitivitat und positive Pradiktion sind jedoch weiterhin nicht ausreichend. Eine dieser Methoden ist die Messung der HRV, die als unabhangiger Pradiktor eines solchen Ereignisses gilt. Sie wird genutzt, um einen schnellen Uberblick uber den Zustand des autonomen Nervensystems zu bekommen, wird jedoch insbesondere in der Kardiologie bisher nur aus dem 24-Stunden-Langzeit-EKG bestimmt.¶   Studienziel: Die Kurzzeitmessung der HRV bei Postinfarktpatienten als erganzende Methode zur Risikostratifizierung soll untersucht werden.¶   Methode: Wir fuhrten bei 158 Patienten 11±5 Tage nach AMI eine 5-minutige EKG-Messung in Ruhe und unter parasympathischer Stimulation mittels eines getackteten Atemmanovers durch. Die Messungen wurden unmittelbar und nach einer Woche wiederholt. 87 Patienten erhielten zusatzlich ein 24-Stunden-Langzeit-EKG.¶   Ergebnisse: Der Vergleich zweier aufeinanderfolgender Messungen eines Patienten zeigte Pearsons-Korrelationskoeffizienten zwischen 0,87 und 0,95. Im Vergleich Kurzzeit-/Langzeitmessung ergaben sich lediglich fur die Ruheparameter befriedigende bis gute Korrelationen, nicht jedoch fur die den Parasympathikus reprasentierenden Parameter. Keine Korrelation fand sich zwischen HRV und Alter, ebensowenig fur die Messung unter parasympathischer Stimulation fur die HRV und dem Vorliegen eines Diabetes mellitus.¶   Schlussfolgerungen: Die Kurzzeitmessung der HRV liefert bei exzellenter Reproduzierbarkeit zuverlassige Aussagen uber die Balance des autonomen Nervensystems. Nach Definierung von Grenzbereichen und Evaluierung an einem Hochrisikokollektiv steht eine schnelle und einfache Methode als weiterer Baustein zur Risikostratifizierung nach Infarkt zur Verfugung und ermoglicht auch die Beurteilbarkeit von Diabetikern.

https://doi.org/10.1007/s003990070044