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RESEARCH PRODUCT
Inhomogenität der linksventrikulären Kontraktion unter der Beatmung mit positiv-endexspiratorischem Druck
S. SchusterSacha L. WeilemannJürgen MeyerRaimund Erbelsubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryEmergency MedicinemedicineEmergency NursingCritical Care and Intensive Care Medicinebusinessdescription
Anhand dieser Untersuchung sollte die Auswirkung der Beatmung mit positivem enddiastolischem Druck auf das regionale Kontraktionsverhalten des linken Ventrikels mittels transosophagealer echokardiographischer Messungen gezeigt werden. Das Kollektiv bestand aus 17 intensivpflichtigen Patienten, die wegen einer akuten respiratorischen Insuffizienz beatmet werden musten. Bei allen Patienten wurden fortlaufende transosophageale Querschnittsmessungen des linken Ventrikels in der kurzen Achse unter ZEEP (Zero End-Expiratory Pressure), dann uber 5 min unter PEEP 16 und anschliesend wieder uber 5 min nach Abschalten von PEEP 16 cm H2O registriert. Bei funf Patienten wurde der gleiche Mesvorgang auch in der langen Achse des linken Ventrikels wiederholt. Die Analyse der Wandbewegung wurde mit einem Computerprogramm (Mikroprozessor Cardio 2000) anhand eines Radiantenmodells durchgefuhrt. Ergebnisse: Nach Zuschalten eines PEEP von 16 cm H2O trat eine deutliche Abnahme der Septumbewegung auf, die von Hypokinesie bis Dyskinesie reichte (p=0,0001). In geringerem Ausmas war auch die Septum-Vorderwandregion betroffen. Im Gegensatz dazu, fand sich eine Hyperkontraktion der kontralateralen Seitenwand bzw. Seiten-Hinterwandregion (p=0,002). Der intrathorakale Druck, gemessen als transosophagealer Druck, stieg von 1,2 mmHg auf 6,7 mmHg im Mittel. Nach Abschalten von PEEP 16 cm H2O kam es zu einer Umkehr der regionalen Kontraktionsstorungen: die systolische Einwartsbewegung des Septums und der angrenzenden Vorderwand ubertraf die Ausgangswerte unter ZEEP, wahrend die Kontraktionsamplitude der kontralateralen Seiten- und Hinterwand unter die Ausgangswerte abfielen. Das Kontraktionsverhalten normalisierte sich wieder innerhalb von 5 min. Die Analyse der regionalen Wandbewegung des linken Ventrikels in der langen Achse bestatigten die erhobenen Befunde. Eine intrathorakale Druckerhohung fuhrt zu einer deutlichen Inhomogenitat der linksventrikularen Kontraktion. Verantwortlich sind regional unterschiedliche Transmuraldrucke, bedingt durch die unterschiedliche Drucktransmission auf die einzelnen Wandabschnitte in Abhangigkeit von ihrer anatomischen Beziehung zum pleuralen Raum. Diese Inhomogenitat unter PEEP mus somit als ein weiterer Faktor diskutiert werden, der das Herz-Minuten-Volumen unter PEEP ungunstig beeinflust.
year | journal | country | edition | language |
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1998-03-27 | Intensivmedizin und Notfallmedizin |