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RESEARCH PRODUCT

Virusvermehrung und Replikation

Susanne ModrowHermann M. SchätzlDietrich FalkeUwe Truyen

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Als obligate Zellschmarotzer haben Viren keinen eigenen Stoffwechsel. Sie mussen daher fur ihre Vermehrung Zellen infizieren. Die Viruspartikel mussen in der Lage sein, bestimmte Rezeptormolekule auf der Cytoplasmamembran der Wirtszelle zu erkennen und sich an diese anzuheften. Diesen Prozess bezeichnet man als Adsorption. Bei den umhullten Viren wird diese Wechselwirkung durch Proteine vermittelt, welche in die Membranhulle der Virionen eingelagert sind. Das ist unter anderem bei Retro-, Influenza- und Herpesviren der Fall. Die Bindung der viralen Membranproteine an zellulare Oberflachenstrukturen ist zum Teil sehr spezifisch; dies gilt beispielsweise fur die Interaktion zwischen dem Oberflachenprotein gp120 der humanen Immundefizienzviren (HIV) und dem CD4-Rezeptor, einem Polypeptid, das fast ausschlieslich in der Cytoplasmamembran von T-Helferzellen und Makrophagen vorkommt (▸ Abschnitt 18.1.5). In anderen Fallen binden sich die Virusproteine an zellulare Strukturen, die auf vielen Zelltypen zu finden sind.

https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2241-5_3