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RESEARCH PRODUCT
Differenzielle Expression von CC-Chemokinen nach orthotoper Lebertransplantation während Rejektion und Infektion
C. MoenchGerd OttoA UhrigJ. C. Thiessubject
description
Einleitung: Chemokine sind niedermolekulare Zytokine, die fur die Geweberekrutierung inflammatorischer Leukozyten verantwortlich sind. Eine Leukozyteninfiltration ist charakteristisch fur die akute Transplantatabstosung nach Lebertransplantation. Wir vermuten, dass die hepatische Chemokinsekretion als Vermittler von Abstosungsreaktionen nach Lebertransplantation eine Rolle spielen konnte. Daten zum Chemokinverlauf nach Lebertransplantation im peripheren Blut liegen bislang nicht vor. Material und Methoden: In dieser Untersuchung wurden die Serumchemokinkonzentrationen fur die CC-Chemokine CCL2 (Monocyte chemoattractant protein 1, MCP-1), CCL3 (Macrophage inflammatory protein I alpha, MIP-1γ), CCL4 (Macrophage inflammatory protein 1 beta, MIP-ls), und CCL5 (Regulated on activation of normal T cell expressed and secreted, RANTES) mittels spezifischen ELISAs im Verlauf nach humaner Lebertransplantation bei n = 100 Patienten bestimmt und mit dem klinischen Verlauf bezuglich Infektions- und Rejektionskrisen korreliert. Ergebnisse: Wahrend der ersten 48 h nach Ischamie-Reperfusion trat nach einem initialen Anstieg (Ischamie-Reperfusionsschaden) ein Abfall von CCL2, CCL3, CCL4 und CCL5 auf. Bei n = 15 Patienten traten n = 20 CMV-Infektionen (IF) und bei n = 30 Patienten traten n = 43 akute Rejektionen (RE) auf. Wahrend Infektion und Rejektion trat eine signifikante Uberexpression von CCL5 (fur IF 549,3 pg/ml auf 622,85 pg/ml, p = 0,355, fur RE 413,95 pg/ml to 587,55 pg/ml, p = 0,0001) auf. CCL2, CCL3 und CCL4 zeigten dagegen eine Uberexpression bei Rejektion (CCL2 125,48 pg/ml auf 188,44 pg/ml, p = 0,0001, CCL3 61,35 pg/ml auf 129,64 pg/ml, p = 0,0001, CCL4 38,44 pg/ml auf 78,23 pg/ml, p = 0,003) und einen Abfall bei Infektion (CCL2 259,9 pg/ml auf 206,75 pg/ml, p = 0,485, CCL3 146,75 pg/ml auf 103,4 pg/ml, p = 0,0001, CCL4 137,4 pg/ml auf 89,12 pg/ml, p = 0,092). Der Unterschied zwischen Rejektion und Inflammation in der Expression von CCL3 und CCL4 war hochsignifikant (Wilcoxon-Test, p = 0,0001 fur CCL3, p = 0,02 fur CCL4). Zusammenfassungg: Unsere Untersuchungen zeigen eine gleichsinnige Regulation von CCL5 im Rahmen von Entzundungen sowie Rejektionskrisen nach Lebertransplantation. Dagegen liegt eine differenzielle Expression von CCL2, CCL3 und CCL4 vor. Es tritt eine signifikante Uberexpression von CCL2 und CCL3 bei akuten Abstosungsreaktionen auf; dagegen fuhrt eine Infektion zu einem Abfall. Moglicherweise bietet sich hier ein neuer Weg der nichtinvasiven Diagnostik von Abstosungen nach Lebertransplantation.
year | journal | country | edition | language |
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2002-01-01 |