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RESEARCH PRODUCT

Das Bleigewicht aus dem Hofareal der Fürstin von Vix auf dem Hochplateau des Mont Lassois.

Bruno ChaumeNorbert NieszeryWalter Reinhard

subject

[SHS.ARCHEO] Humanities and Social Sciences/Archaeology and Prehistory[SHS.ARCHEO]Humanities and Social Sciences/Archaeology and PrehistoryVix/Mont Lassois / Hallstatt period princely seats / early Celtic town / courtyard of the Lady of Vix / Hallstatt apsidal building / Hallstatt lead weight / system of weights / market or larger meeting placeVix/Mont Lassois / hallstattzeitliche Fürstensitze / frühkeltische Stadt / Hofareal der Fürstin von Vix / hallstattzeitliche Apsidengebäude / hallstattzeitliches Bleigewicht / Gewichtssystem / Markt- oder größerer VersammlungsplatzVix/Mont Lassois / sites princiers hallstattiens / ville celtique précoce / cour de la Dame de Vix / bâtiments à abside hallstattiens / poids en plomb hallstattien / système pondéral / marché ou place centrale

description

Das Bleigewicht aus dem Hofareal der Fürstin von VixDer Mont Lassois bei Vix, Dép. Côte d’Or, zählt neben der Heuneburg zu den am besten erforschten Fürstensitzen imfrühkeltischen Westhallstattkreis. 1953 wurde das späthallstattzeitliche Fürstinnengrab von Vix entdeckt. Im Rahmendes deutsch-französischen Forschungsprojektes »Keltische Fürstensitze westlich des Rheins« (1991-1997) und desfranzösischen PCR-Projektes (Projet collectif de recherche) »Vix et son environnement« (seit 2002) mit Beteiligungder Universitäten Dijon, Kiel, Wien und Zürich wurden die Altgrabungen (1930-1974) wieder aufgenommen. Bei derUntersuchung des späthallstattzeitlichen Hofareals der Fürstin von Vix auf dem Hochplateau des Mont Lassois fandsich im nördlichen Palisadengraben ein 1862 g schweres, birnenförmiges Objekt aus Blei mit Standfläche, eisernerAufhängeöse und Eisenhaken. In der verlorenen Form gegossen, war es offensichtlich als metrologisches Gewicht,d. h. Waag- oder Wiegegewicht, am Ende des Balkens einer Schnellwaage mit variablem Armlängenverhältnis befestigt.Aufgrund seiner Schwere eignete es sich jedoch nicht als Feingewicht für Edelmetall, sondern nur zum Abwiegengrößerer Mengen im Bereich handwerklicher oder landwirtschaftlicher Produktion. Die Metrologie unterstreicht denEntwicklungs- und Organisationsstand, den die keltischen Fürstentümer am Ende der Hallstattzeit erreicht hatten.Die im Herrschaftsbereich der späthallstattzeitlichen Fürstensitze von Vix, Heuneburg und Bourges, Port Sec Sud,gefundenen Gewichte sprechen wohl für ein im Westhallstattkreis überregional gültiges Gewichtssystem mit 300 g alsGrundeinheit. Dies scheint ein weiteres Argument dafür zu sein, dass diese drei Fürstensitze wohl schon in frühkeltischerZeit ein Stadium städtischer Organisation erreicht hatten.

https://hal.science/hal-03432205