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RESEARCH PRODUCT

Reproduzierbarkeit der Defibrillationseffektivität zur Terminierung von induziertem Kammerflimmern unter Verwendung der intraoperativ gemessenen Defibrillationsschwellenenergie bei Patienten mit implantierbarem Kardioverter-Defibrillator

J. JungEwald HimmrichR. FriesErnst G. VesterAndreas LiebrichJ. NeuznerU. S. GanschowU. MichelA. HeiselHeinz F. Pitschner

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryMedicineCardiology and Cardiovascular Medicinebusiness

description

Ziel vorliegender Untersuchung war es, die Reproduzierbarkeit der Effektivitat der nach einem modifizierten Protokoll intraoperativ bestimmten Defibrillationsschwellenenergie im Langzeitverlauf zu uberprufen. Hierzu wurden im Rahmen einer Substudie einer prospektiven, randomisierten Multizenterstudie (“Low Energy Endotak Trial” LEET)) zwischen Dezember 1993 und Januar 1996 83 Patienten, die im Rahmen einer Erstversorgung mit einem implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) in Kombination mit einem transvenosen Einzelelektrodensystem eine intraoperativ bestimmte Defibrillationsschwelle (DFT) ≤15 J aufwiesen, eingeschlossen. Zur Bestimmung der DFT wurde ein Protokoll mit absteigenden Energiemengen (15, 10, 8, 5 J) eingesetzt. Die Defibrillationseffektivitat der DFT wurde intraoperativ unter Verwendung der gleichen Energiemenge bestatigt (DFT+). Nach Implantation des ICD, vor Krankenhausentlassung und ein Jahr nach ICD-Implantation erfolgte eine erneute Uberprufung der Defibrillationseffektivitat der DFT+ (erster Schock: DFT+, zweiter Schock; 2×DFT+). Die intraoperativ bestimmte DFT+ lag bei 9,6+3,3 J. Unmittelbar nach ICD-Implantation war eine Konversion von induziertem Kammerflimmern bei 70/79 (89%) der Patienten unter Verwendung der DFT+ moglich. Bei 7/8 (89%) Patienten gelang eine Konversion in Sinusrhythmus nach Abgabe eines Schocks, der auf 2×DFT+ programmiert war, und bei einem Patienten war erst eine dritte Entladung mit maximaler Energie (34 J) erfolgreich. Die DFT+ war vor Krankenhausentlassung bei 61/77 (79%) Patienten reproduzierbar effektiv, die verbliebenen 16 Patienten konnten erfolgreich mit 2×DFT+ defibrilliert werden. Bei 52/62 (84%) Patienten lies sich ein Jahr nach ICD-Implantation induziertes Kammerflimmern mit der intraoperativ bestimmten DFT+ und bei den ubrigen 10 Patientem mit 2×DFT+ terminieren. Insgesamt konnten 183/218 (84%) Episoden von induziertem Kammerflimmern erfolgreich unter Verwendung der Energiemenge an der DFT+ terminiert werden. Ein Zusammenhang zwischen der intraoperativ bestimmten DFT+ oder der kardialen Grunderkrankung und der Reproduzierbarkeit der Defibrillationseffektivitat bestand nicht. In vorliegender Untersuchung konnte unmittelbar nach ICD-Implantation, bei Krankenhausentlassung und ein Jahr nach Implantation eine vergleichbare Defibrillationseffektivitat der intraoperativ bestimmten DFT+ gezeigt werden. Eine auf das Doppelte der DFT+ programmierte Energie scheint eine auserst zuverlassige Defibrillation im ersten Jahr nach ICD-Implantation zu ermoglichen.

https://doi.org/10.1007/s003920050254