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RESEARCH PRODUCT

Die Distanz- und Kontakt-Orientierung der Stechm�cken (Aedes aegypti) (Wirtsfindung, Stechverhalten und Blutmahlzeit)

Werner E.g. Müller

subject

Behavioral NeurosciencePhysiologyChemistryAnimal Science and ZoologyMolecular biologyEcology Evolution Behavior and Systematics

description

Distanz-Chemorezeption 1. Ein Alternativ-Olfaktometer wird beschrieben, in dem sich Stechmucken nach einem steilen Duftgradienten orientieren konnen. Mit dieser Apparatur sind Einzeltests und Versuche mit kleinen Gruppen von Individuen von Aedes aegypti moglich, die zu einem signifikanten Nachweis anlockender Substanzen fuhren. Mit Hilfe dieser Versuchsanordnung wird das Problem der Distanz-Chemorezeption von Aedes aegypti L. (♀) untersucht mit dem Ziel, Attraktivstoffe aufzufinden, die fur eine Wirtsfindung eine Rolle spielen. 2. Fur die Versuche werden folgende optimale Bedingungen ermittelt: Temperatur=30° C; relative Luftfeuchte=75 %; Luftstromungsgeschwindigkeit=6,6 cm/sec. Diese physikalischen Faktoren werden bei allen Versuchen eingehalten. 3. Kohlendioxyd attrahiert Stechmucken nur in einer extrem hohen Dosis, wahrend es in niederen Konzentrationen signifikant repellent wirkt. 4. Die Korperflussigkeiten Blut, Harn und Armschweis wirken in ihrer naturlichen Form attraktiv, wahrend eine Lockwirkung fur unveranderten Stamm- und Beinschweis nicht festgestellt werden kann. Ein repellenter Effekt wird mit Stammschweis erzielt, der vor dem Versuch 18–20 h im Thermostaten bei 35° C aufbewahrt wurde. 5. Von den in den Korperflussigkeiten vorkommenden Substanzen kann fur Milchsaure eine signifikante Attraktivitat nachgewiesen werden. Daneben wirken Ameisensaure, Essigsaure und Propionsaure deutlich anlockend. Eine Reaktion auf Ammoniak, Alanin, Lysin und Brenztraubensaure ist nicht festzustellen. 6. Kaliumlactat, Blut, Harn und Armschweis wirken in stark alkalischem Milieu nicht anlockend. Dieses Ergebnis ist als Beweis dafur anzusehen, das organische Sauren die attraktiven Faktoren der Korperflussigkeiten sind. 7. Ein Vergleich des Milchsauregehalts der attraktiven Konzentrationsstufen von Armschweis und Harn mit denjenigen Milchsaurekonzentrationen, die in Tests mit der reinen Substanz wirksam sind, fuhrt zu dem Schlus, das in den untersuchten Korperflussigkeiten Milchsaure der wichtigste Lockstoff ist.

https://doi.org/10.1007/bf00298752