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RESEARCH PRODUCT

Prävalenz und Risikofaktoren der Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Ergebnisse der KiGGS-Studie

Roman PokoraHeike M. ElfleinMichael S. UrschitzAlexander K. Schuster

subject

Gynecology03 medical and health sciencesmedicine.medical_specialty0302 clinical medicinebusiness.industrySex factorsMedia usePediatrics Perinatology and Child Health030221 ophthalmology & optometryMedicine030212 general & internal medicinebusinessUtilization review

description

Zusammenfassung Hintergrund Ziel dieser Studie ist die Bestimmung der Prävalenz von Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland und die Evaluation damit assoziierter Risikofaktoren. Methodik Die Prävalenz von Myopie in Deutschland wurde durch die „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS Basiserhebung 2003–2006) erhoben (N=17,640, 49% Mädchen). Das Vorliegen einer Myopie und die Verwendung einer Sehhilfe wurden durch einen Elternfragebogen erfasst. Potentielle Risikofaktoren wurden mittels kausalem Diagramm identifiziert und mit multiplen logistischen Regressionsmodellen untersucht. Ergebnisse Die Prävalenz von Myopie in Deutschland bei 3–17-jährigen Kindern lag bei 13,3% (95%-Konfidenzintervall 12,6–14,0%). In der Altersgruppe der 3–10 Jährigen fanden sich Zusammenhänge mit dem Alter (in 2-Jahresschritten: OR=1,78 [1,59; 2,00]) und Geschlecht (Jungen: OR=0,73 [0,57; 0,95]), aber nicht mit Freizeitverhalten oder Mediennutzung. In der Altersgruppe der 11–17 Jährigen war häufige Sportausübung (OR=0,67 [0,53; 0,84]) protektiv mit Myopie assoziiert, während der Besuch des Gymnasiums (OR=1,69 [1,32; 2,16]) mit einer Zunahme von Myopie verbunden war. Auch in dieser Gruppe war Mediennutzung nicht mit einer Myopie assoziiert. Schlussfolgerung Kurzsichtigkeit ist in Deutschland eine der häufigsten chronischen Beeinträchtigungen im Kindes- und Jugendalter. Mädchen, Jugendliche und Gymnasiasten sind häufiger betroffen. Sportliche Aktivität könnte das Risiko für Kurzsichtigkeit reduzieren.

https://doi.org/10.1055/s-0043-102938