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Eigenschaften und Herstellung schwingfähiger Kristalle

Werner Herzog

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Bei Versuchen zur Deutung des schon langer bekannten Effektes der elektrischen Polarisation durch Erwarmung von Turmalin und Quarz entdeckten im Jahre 1880 die Bruder Curie die Piezoelektrizitat [1]. Durch Druck konnten sie an bestimmten Stellen eines Kristalls elektrische Ladungen erzeugen. Auch der umgekehrte — von Lippmann [2] vorausgesagte — Effekt, namlich durch an einen Kristall angelegte elektrische Spannungen eine mechanische Verformung zu erzielen, wurde bald gefunden. Mit der Theorie des direkten und des reziproken Piezoeffektes beschaftigte sich eingehend W. Voigt [3] und gab eine ausfuhrliche Darstellung, die auch heute noch als das grundlegende Werk fur die Theorie der Schwingkristalle betrachtet werden kann. Nachdem langere Zeit der Piezoeffekt nur rein wissenschaftliches Interesse beanspruchte, wurde der Ubergang vom statischen zum dynamischen Effekt von Langevin [4] im Ultraschallbereich und von W. G. Cady [5] im Hochfrequenzbereich vollzogen. Durch ein mittels einer Elektronenrohre erzeugtes Wechselfeld regte Cady piezoelektrische Kristalle zu erzwungenen Schwingungen an. Wenig spater erfolgte die Selbsterregung in ruckgekoppelten Oszillatoren. Damit hatte die Schaltungstechnik die Anwendung der Piezoelektrizitat ubernommen und stellte Forderungen an die Eigenschaften der Kristalle.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-48060-7_1