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RESEARCH PRODUCT
Prognose und Prognosefaktoren enossaler Implantate im bestrahlten Kiefer
H. D. KuffnerBilal Al-nawasWilfried WagnerJoachim WegenerKnut A. GrötzF. KrummenauerUlrich Wahlmannsubject
Gynecologymedicine.medical_specialtyOtorhinolaryngologybusiness.industryMedicineOral Surgerybusinessdescription
Zusammenfassung Einleitung: Die kaufunktionelle Wiederherstellung nach Kopf-Hals-Bestrahlung ist gegenuber anderen Tumorpatienten durch Strahlenkaries, Radioxerostomie und Osteoradionekroserisiko zusatzlich limitiert. Es wurde der Frage der Implantatprognose und potentieller Prognosefaktoren im bestrahlten Kiefer nachgegangen. Material und Methode: Die retrospektive Studie erfaste von 1988–1997 197 Implantate (47 Patienten). Die Implantatprognose wurde durch Uberlebenszeitanalyse (Kaplan-Meier) bestimmt, wobei implantatunabhangige Verluste zensiert wurden. Auserdem erfolgte eine Gruppenbildung nach potentiell die Prognose beeinflussenden Parametern. Grupppenunterschiede in den Uberlebensraten wurden mit dem Log-Rank-Test auf Signifikanz gepruft. Ergebnisse: Von 197 Implantaten gingen 12 (6,1%) durch Periimplantitis und 8 (4,1%) durch mogliche biomechanische Uberlastung verloren. Zensiert wurden 52 Verluste (26,4%) wegen Versterbens und 2 (1,0%) wegen Kieferresektion. 111 Implantate (56,3%) verblieben im Recall; die gemittelte Nachkontrollphase betrug 33 Monate. Die Uberlebensrate (Kaplan-Meier-Analyse) betrug nach 1 und 2 Jahren 95%, nach 3 und 4 Jahren 92% und nach 5 und 6 Jahren 72%. Die univariate Analyse der Gruppenvergleiche zeigte eine lokal signifikant niedrigere Verlustrate nach periimplantarer Weichteilplastik (p = 0,036). Bestrahlungsdosis (p = 0,16), Chemotherapie (p = 0,9) und periimplantare Osteoplastik (p = 0,84) beeinflusten die Prognose nicht. Obwohl kein vor der Bestrahlung gesetztes Implantat explantiert wurde, war der Unterschied bei sehr inhomogenen Gruppenstarken (pra radiationem: n = 29; post radiationem: n = 156) nicht signifikant (p = 0,13). Schlusfolgerungen: Im Literaturvergleich ist die Uberlebensrate prae radiationem gesunder Zahne (1 Jahr: 75%; 5 Jahre: 45%) deutlich schlechter als die Prognose enossaler Implantate (1 Jahr: 95%; 5 Jahre: 72%). Die funktionell hochwertige Restitutio des Kauorgans durch implantatgetragenen Zahnersatz ist damit auch fur bestrahlte Tumorpatienten bestatigt. Eine Kontraindikation enossaler Implantation konnte daneben fur alle untersuchten zusatzlichen Prognosefaktoren ausgeschlossen werden.
year | journal | country | edition | language |
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1999-05-26 | Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie |