6533b7cffe1ef96bd12582ce
RESEARCH PRODUCT
Die Erfassung von Triggerempfindlichkeit und -vermeidung bei primären Kopfschmerzen: Entwicklung und psychometrische Erprobung einer deutschen Version des Headache Triggers Sensitivity and Avoidance Questionnaire (HTSAQ-G)
Charly GaulMichael WitthöftPaul MartinAnna CaroliEva Liesering-lattaTimo Klansubject
GynecologyPsychiatry and Mental healthClinical Psychologymedicine.medical_specialtyPrimary headacheMigrainebusiness.industryMedicinebusinessmedicine.diseasedescription
<b><i>Hintergrund:</i></b> Die Vermeidung von Kopfschmerzauslösern kann zur Entwicklung primärer Kopfschmerzerkrankungen führen. Daraus können verhaltenstherapeutische Behandlungsoptionen abgeleitet werden, die auf einen differenzierten Umgang mit Kopfschmerztriggern abzielen. Zur Unterstützung der Therapieevaluation und -planung bei primären Kopfschmerzen wurde im englischsprachigen Raum der Fragebogen <i>Headache Triggers Sensitivity and Avoidance Questionnaire</i> (HTSAQ) entwickelt. <b><i>Patienten und Methoden:</i></b> Der HTSAQ wurde ins Deutsche übersetzt. Anhand einer Stichprobe von Patienten der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein (<i>n</i> = 204) wurden dessen psychometrische Eigenschaften ermittelt. <b><i>Ergebnisse:</i></b> Der HTSAQ-G weist eine gute interne Konsistenz (α = 0,96) und Test-Retest-Reliabilität (<i>r</i> = 0,88) auf. Erwartungskonform zeigten sich mittlere positive Zusammenhänge von Triggerempfindlichkeit und Vermeidungsverhalten mit Depression, Angst, Stress und Schmerzbeeinträchtigung (<i>r</i> = 0,29 bis 0,47) sowie negative Zusammenhänge mit Schmerzakzeptanz (<i>r =</i>–0,27 bis –0,42). <b><i>Schlussfolgerungen:</i></b> Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der HTSAQ-G ein reliables und valides Messinstrument zur Erfassung von Triggerempfindlichkeit und -vermeidung ist. Der HTSAQ-G kann somit im deutschen Sprachraum sowohl für die Evaluation verhaltenstherapeutischer Behandlungsansätze als auch zur Therapieplanung bei primären Kopfschmerzen von Nutzen sein. Zukünftige Studien sollten mittels explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalyse die Faktorenstruktur des HTSAQ-G untersuchen, um mögliche unterschiedliche Triggerarten zu identifizieren.
year | journal | country | edition | language |
---|---|---|---|---|
2019-07-02 | Verhaltenstherapie |