6533b7cffe1ef96bd12583e2

RESEARCH PRODUCT

Morphometrische Untersuchungen an Darminterponaten nach totaler Gastrektomie

subject

description

Im Tierexperiment wurden nach totaler Gastrektomie die Bildung eines Ersatzmagens mit verschiedenen Darminterponaten sowie der Oesophago-Jejunostomie mit Roux-Y-Anastomose durchgefuhrt. Bei der Relaparotomie nach 3monatiger postoperativer Uberlebenszeit wurden die Interponate an ausgewahlten Stellen morphometrisch untersucht. Als deutlichste Veranderung fiel bei allen Dunndarmersatzmagen eine starke muskulare Wandhypertrophie auf, die vor allem die Ringmuskulatur betraf. Beim Colonersatzmagen, der physiologisch eine dickere Wandmuskulatur besitzt, war die Hypertrophie sehr viel geringer. Als pathogenetischer Faktor dieser Veranderung gilt die Volumenbelastung, der der Ersatzmagen an dieser Stelle im Verdauungssystem ausgesetzt ist. Bei allen Dunndarmersatzmagen wurde eine Verplumpung und Verbreiterung der Zotten gemessen, die zu einer Verminderung der Schleimhautoberflache fuhrten. Die gleichzeitige Verlangerung der Kryptenzone ergab damit das Bild einer partiellen Zottenatrophie von hyperregeneratorischem Typ. Im Gegensatz dazu blieb beim Coloninterponat die Mucosa regelrecht und zeigte keinen deutlichen strukturellen Wandel. Die Veranderungen der Dunndarmschleimhaut werden wohl hauptsachlich durch intraluminare Milieuveranderung induziert. Neben der Volumenbelastung tragt die mangelhafte Aufbereitung des Chymus zu einer lokalen Ernahrungsstorung des Schleimhautepithels bei, die sich in einem morphologischen Strukturwandel ausert. Wahrend die Hypertrophie der Lamina muscularis im Hinblick auf die Ubernahme einer Reservoirfunktion durchaus als Adaptationsprozes zu deuten ist, mus man bei den Veranderungen der Schleimhaut aufgrund trophischer Storungen eher von einer Degeneration sprechen.