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RESEARCH PRODUCT

Vesikoureteraler und vesikorenaler Reflux

J.w. ThüroffR. Stein

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Unterschieden wird zwischen primarem und sekundarem vesikoureteralem und vesikorenalem Reflux. Ja nach Auspragung und Erweiterung auch des Nierenbeckenkelchsystems wird der Reflux nach der International Reflux Study Group in 5 Grade eingeteilt. Der primare Reflux ist durch eine (anatomisch-funktionelle) Storung des ureterovesikalen Ubergangs bedingt, er kann sich mit dem Wachstum des Kindes ruckbilden. Zur Diagnostik gehoren Sonografie, MCU zur Darstellung des Refluxes und der DMSA-Scan zur Dokumentation von Parenchynarben. Ziel der Therapie ist die Vermeidung von Parenchymnarben. Die Therapie ist von den Risikofaktoren abhangig (Alter und Geschlecht des Kindes, Blasen und Darmentleerungsstorungen, vorangegangene Harnwegsinfektionen, Parenchymnarben, Grad des Refluxes (dilatierender versus nichtdilatierender Reflux)). Die konservative Therapie beinhaltet das Ausschalten von Risikofaktoren unter einem antibiotischen Schutz. Endoskopische Verfahren stellen bei Patienten mit niedrigem Risiko eine Alternative zur antibiotischen Prophylaxe dar. Offene operative Verfahren sollten insbesondere bei Patienten mit hohem Risiko angestrebt werden. Beim sekundaren Reflux erfolgt zunachst die Therapie der Ursache (funktionelle oder anatomische infravesikale Obstruktion).

https://doi.org/10.1007/978-3-642-01626-4_29