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RESEARCH PRODUCT
Historical model of settling and spread of Bell Beakers Culture in the mediterranean France
Olivier Lemerciersubject
historical model[SHS.ARCHEO] Humanities and Social Sciences/Archaeology and Prehistory[SHS.ARCHEO]Humanities and Social Sciences/Archaeology and Prehistory[ SHS.ARCHEO ] Humanities and Social Sciences/Archaeology and Prehistoryhistorisches ModellFrankreichGlockenbecherMediterranenBell beakersFranceMediterraneanComputingMilieux_MISCELLANEOUS[SHS]Humanities and Social Sciencesdescription
Die Glockenbecherkultur im mediterranen Südfrankreich : ein historisches InterpretationsmodellIm Folgenden werden einige Teilergebnisse aus einer Dissertation vorgestellt, die im März 2002 an der Universität Aix-en-Provence vorgelegt wurde (Lemercier 2002). In dieser Arbeit wurden sämtliche Glockenbecher-Elemente (1200 verzierte Gefässe bzw. Gefässfragmente) aus über 300 südostfranzösischen Fundstellen mit annähernd berücksichtigt. Diese Untersuchung bestätigt das Vorhandensein von vier Stilgruppen und die Gültigkeit der von J. Guilaine auf der Basis der verzierten Keramik vorgeschlagenen Chronologie weitgehend. Die Analyse dieser Gruppen, ihrer Fundumstände und ihrer Verbreitung führt uns dazu, das Aufkommen und die Ausbreitung der Glockenbecher im mediterranen Südfrankreich und darüber hinaus die Frage nach dem Wesen des Phänomens neu zu interpretieren. Die ersten Glockenbecher-Niederlassungen (Style pointillé-géométrique) können als Kontore interpretiert werden, die entlang der Mittelmeerküste, nahe der Mündungen oder entlang der Hauptflüsse erbaut werden. Diese Niederlassungen sind durch die Aufnahme von Elementen aus den einheimischen Kulturen charakterisiert, heben sich jedoch durch eine besondere geographische und topographische Lage von den Siedlungen der einheimischen Kulturen ab. Ihre Herkunft ist höchstwahrscheinlich im Südwesten zu suchen (iberische Halbinsel oder atlantische Küstengebiete). Von diesen Siedlungen aus breiten sich stark standardisierte Gefässe ins Landesinnere innerhalb der einheimischen Bevölkerung aus. Diese erste Ausbreitung reicht bis weit über Südostfrankreich hinaus und folgt dem Rhonetal in nördlicher Richtung. Die Entwicklung von regionalen Stilen wie die „Groupe Rhodano-provençal“ oder „Groupe pyrénéen“ ist das Ergebnis einer Akkulturation lokaler Bevölkerungsgruppen unter iberischem Einfluss. Hinzu kommen neue Elemente nordöstlicher Herkunft, die deutlich machen, dass Südostfrankreich zu einer Etappe innerhalb eines wichtigen Kommunikations- und Austauschweges geworden ist. Das Aufkommen des „Style barbelé“ spiegelt wahrscheinlich die Ankunft neuer Bevölkerungsgruppen aus Italien wieder. Die materielle Kultur und die Fundstellen zeigen, dass die Glockenbecher bereits in einer frühen Phase nicht nur als Ausdruck der Ausbreitung einer Mode, eines Rituals oder von besonderen Objekten verstanden werden sollten, sondern als das Ergebnis einer kulturellen Ausbreitung mit einer Pionierphase, einer Konsolidierungsphase und schliesslich einer Phase der Akkulturation lokaler Bevölkerungsgruppen. Zwischen der Entstehung des Phänomens auf der iberischen Halbinsel (Portugal?) und seiner Ausbreitung über ganz Europa kommen die grossen Kommunikationswege zum tragen und ermöglichen die Ausbreitung von Ideen, Gütern und Menschengruppen.
year | journal | country | edition | language |
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2004-01-01 |