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RESEARCH PRODUCT
Sekretion, Plasmakonzentration, Verteilung, Stoffwechsel und Ausscheidung von Aldosteron bei Gesunden und Kranken
U. JanesJ. JahneckeD. LommerG. PötschL. JotterH. P. WolffP. VecseiA. VecseiI. NietmannG. Düsterdiecksubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryDrug DiscoveryMolecular MedicineMedicineGeneral MedicinebusinessGenetics (clinical)description
1. Bei 15 gesunden Versuchspersonen und bei 85 Patienten mit chronischen Herz-, Leber- und Nierenkrankheiten mit oder ohne Odem, Nierenarterienstenose, essentieller Hypertonie, idiopathischem Odem oder Hypovolamie infolge chronischen Erbrechens, Laxantienabusus oder Diureticamisbrauch wurde die Sekretionsrate (SR), die Plasmaclearancerate (PCR) und die mittlere Plasmakonzentration (mPC) von Aldosteron bestimmt. Bei weiteren 78 Patienten wurde nur die Sekretionsrate untersucht. Bei 3 Gesunden und 10 Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen, Lebercirrhose, Herzinsuffizienz und essentieller Hypertonie wurden zusatzlich der hepatische Plasmaflus, die hepatische Extraktion, die hepatische Clearance, die renale Extraktion, die renale metabolische und die renale exkretorische Clearance von Aldosteron, die Inulin-Clearance sowie die Clearance und renale Extraktion von PAH gemessen. 2. SR war stets bei primarem Aldosteronismus und bei Hypovolamie, haufig bei Nierenarterienstenose und in den Terminalstadien chronischer Nephropathien erhoht. Bei dekompensierter Lebercirrhose und bei nephrotischen Syndromen war SR ofter und starker vermehrt als bei kardialer Stauungsinsuffizienz. PCR war meist bei fortgeschrittenen chronischen Nephropathien mit und ohne nephrotischem Syndrom, haufig bei fortgeschrittener Nephrosklerose und bei ca. ein Drittel der untersuchten Nierenarterienstenosen erhoht. Bei Lebercirrhose, kardialer Stauungsinsuffizienz und bei Hypovolamie war PCR fast stets, bei Nierenarterienstenose in ca. ein Drittel der Falle erniedrigt. 3. mPC war trotz erhohter SR normal, wenn PCR proportional vermehrt war. mPC war erhoht mPC war niedrig oder subnormal, wenn SR erniedrigt und PCR gleichzeitig erhoht war, besonders bei chronischen Nierenerkrankungen. 4. Unter normalen Bedingungen betrug die hepatische Extraktion (HE) 95–98%, die renale (RE) 14 bis 27% des arteriellen Aldosterons. Die von der biliaren Aldosteronextraktion und der Bildung von Tetrahydro-und anderen Aldosteronderivaten abhangige hepatische Clearance (HCR) betrug ca. 85% von PCR und ca. 90% der hepatorenalen Clearance (HRCR) von Aldosteron. Bei allen untersuchten Krankheitszustanden bestand eine enge Korrelation zwischen der hepatischen Clearance (HCR), dem hepatischen Plasmaflus (HPF) und der hepatischen Aldosteronextraktion (HE). HPF, HE und HCR waren bei Leberfunktions-storungen erniedrigt. Eine mathematische Analyse der Befunde erlaubte den Schlus, das die untere Grenze des Leberplasmastromes, unterhalb welcher keine hepatische Aldosteronclearance mehr stattfindet, bei ca. 500 ml/min liegt. Die renale Clearance (RCR) setzt sich aus einem exkretorischen (RECR) und einem metabolischen (RMCR) Anteil zusammen, der die Bildung von Aldosteron-18-Glucuronid und anderen Metaboliten in der Niere widerspiegelt. RCR betrug ca. 10% von HRCR, Anderungen von RCR druckten sich in der Grose von HRCR oder PCR im allgemeinen wenig oder gar nicht aus. Unter den gewahlten Untersuchungsbedingungen war RCR von der renalen Aldosteronexkretion abhangig, zeigte jedoch keine Korrelation zum Nierenplasmastrom. Unter normalen Bedingungen betrug RMCR 96–98%, RECR ca. 2–4% von RCR. 5. Als Ursache der vermehrten PCR chronisch Nierenkranker fand sich eine Vergroserung des Verteilungsraumes von Aldosteron, zuweilen begleitet von einer Beschleunigung des Aldosteron-Umsatzes, der sich in einer verkurzten biologischen Halbwertszeit (t/2) ausdruckte. Dagegen war bei Lebererkrankungen mit verminderter PCR der Verteilungsraum meist verkleinert undt/2 durch Abnahme von HCR verlangert.
year | journal | country | edition | language |
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1968-07-01 | Klinische Wochenschrift |