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Informationsverarbeitung und Kognitive Wende

Heiko HechtWolfgang Desnizza

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Nachdem wir uns mit dem Behaviorismus beschaftigt haben, der mit erschreckender Radikalitat alle subjektive Erfahrung – und damit auch Kognitionen – aus dem Gegenstandsbereich der Psychologie eliminiert hatte, wollen wir jetzt kurz die Gegenbewegung, den Informationsverarbeitungsansatz in der Psychologie kennenlernen. Der Paradigmenwechsel vom Behaviorismus zur Informationsverarbeitung verdient durchaus diesen Kuhn’schen Ausdruck und wird kognitive Wendegenannt. Den Informationsverarbeitungsansatz kann man auch mit einem Kognitivismus gleichsetzen. Eine wichtige Station auf dem Weg dorthin oder, in Kuhns Worten, ein Ausloser fur die Krise des alten Paradigmas ist sicherlich in der Behaviorismus-Kritik von Noam Chomsky (geb. 1928) zu sehen. Er hat in seiner Besprechung von Skinners Buch Verbal Behavior(1957) eine vernichtende Kritik formuliert, die wohl nicht in erster Linie wegen ihrer theoretischen Einsichten aufgenommen wurde, sondern weil er dem gesunden Menschenverstand wieder Geltung verschaffte und somit auch oder gar masgeblich die Wissenschaftsglaubigkeit infrage stellte, mit der man im Behaviorismus ein Heilmittel fur alle gesellschaftlichen Probleme gesehen hatte. Indem Chomsky zeigte, dass der Behaviorismus irren konnte, offnete er die Tur fur weitgehende Kritik. Beruhmt wurde ein Satz, in dem seine ganze Enttauschung uber die damalige Psychologie zum Ausdruck kommt :

https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2947-6_11