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RESEARCH PRODUCT
Fasermatrix und Plattenmatrix
W. Doschsubject
description
Bei der schonenden Demineralisierung von Harnsteinen mit geeigneten Losungsmitteln (2) kann die fruher als „Matrix“ bezeichnete filmbildende organische Substanz (Mukoproteine), die durchschnittliche 2.5% der Steinmasse ausmacht (1) in ihrer ursprunglichen Anordnung freigelegt werden (Abb. 1). Die These einer ursachlichen Funktion dieses Material als eine (steuernde) Matrix fur die Harnsteinbildung wurde schon von ihren ersten Beobachtern, Meckel von Helmsbach (11), Krache (9), Epstein und Nicolaier (4, 5) aufgestellt und spater, in den 60er bis 70er Jahren vor allem von den Arbeitsgruppen um Boyce und Vermeulen weiter verfolgt. Sie fiel in sich zusammen, als Vermeulen et al. (12) zeigten, das Konkremente auch aus ultrafiltrierten mukoproteinfreien Harnen wachsen konnen, und zwar mit allen Kennzeichen echter Harnsteine, einschlieslich dem geschichteten Aufbau. Das Matrixkonzept wurde vom Kristallisationskonzept abgelost: Die Abscheidung von Kristallen bis hin zur Bildung massiver Konkremente ist mit den Gesetzen der physikalischen Chemie uber die Abscheidung schwerloslicher Stoffe aus Losungen und den fur Keimbildung, Kristallwachstum und Aggregation geltenden Regeln vollstandig erklarbar (3). Warum aber werden Kristalle und Mikrolithe nicht immer auf naturlichem Wege ausgeschwemmt, bevor aus ihnen nicht mehr abgangsfahige Makrolithe entstehen? Das Wachstum von Harnsteinen ist im allgemeinen ein langsamer Prozes, in dessen Anfangsstadien die Wahrscheinlichkeit uber langere Zeit hinweg klein bleibt, das heranwachsende Partikel nicht von dem Transportmedium Harn nach ausen befordert werden.
year | journal | country | edition | language |
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1987-01-01 |