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Tipps für den Kinderschockraum

A. M. WeinbergJohannes MayrErich Sorantin

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Fall 1. Ein 13-jahriger Knabe wird am Gehsteig gehend von hinten von einem schleudernden PKW mit hoher Geschwindigkeit erfasst, wahrend er ein Stuck Pizza isst. Er wird mehr als 20 m weggeschleudert. Wegen Bewusstlosigkeit und respiratorischer Insuffizienz Intubation durch den Notarzt noch an der Unfallstelle. Trotz Gabe von 100% Sauerstoff und Absaugung durch den Notarzt lasst sich die kritische respiratorische Situation kaum verbessern. Auch im Kinderschockraum lasst sich trotz Anwendung hoher Beatmungsdrucke, Gabe von 100% Sauerstoff und nochmaligem Absaugen durch den Tubus die respiratorische Situation nicht verbessern. Im Absaugsekret finden sich Nahrungsmittelreste und klinisch zeigt das Kind keine sicheren Zeichen eines Spannungs-Pneumothorax, wie hypersonorer Klopfschall uber der betroffenen Thoraxseite, Halsvenenstauung oder eine Vorwolbung der Intercostalraume. In Anbetracht der kritischen respiratorischen Situation wird ohne weitere Diagnostik eine Notfall-Bronchoskopie mittels starrem Beat-mungs-Bronchoskop durchgefuhrt und es werden groe Nahrungsmittel-stucke aus beiden Hauptbronchien und zum Teil auch aus Lappenbronchien entfernt. Zur Entfernung kleiner Fremdkorper wird eine broncho-alvolare Lavage angeschlossen und das Kind bei nunmehr stabiler respiratorischer Situation nach Entfernung des Bronchoskopes nasotracheal intubiert. Dann wird die weitere Schockraum-Diagnostik und Behandlung fortgesetzt.

https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1936-7_12