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RESEARCH PRODUCT

Inanspruchnahme von Selbsthilfegruppen für Laryngektomierte in Mitteldeutschland

Hans-joachim VogelS SchreiberE. F. MeisterSven KoscielnyW KubitzaAndreas DietzJens OekenCarina EhrenspergerAlexandra MeyerFriedemann PabstSusanne SingerAndreas Boehm

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyOtorhinolaryngologyMulticenter studybusiness.industrymedicinebusinessUtilization review

description

Selbsthilfegruppen (SHG) dienen als Informationsquelle, Bewaltigungsressource und zur Vertretung von Patienteninteressen. Unbekannt war bisher, wie haufig diese von Laryn­gektomierten genutzt werden und wodurch sich Inanspruchnehmer von Nichtinanspruchnehmern unterscheiden. In einer multizentrischen Studie wurden 224 laryngektomierte Pa­tienten ein Jahr postoperativ hinsichtlich der Teilnahme an SHG und moglicher Pradiktoren mittels eines halbstrukturierten Interviews und standardisierter Fragebogen befragt. Insgesamt 23% der laryngektomierten Patienten gehen regelmasig in eine SHG. Die Mitgliedschaft ist wahrscheinlicher bei Pa­tienten mit hoherem Bildungsgrad und besserem Einkommen, beim Vorhandensein einer festen Partnerschaft, bei geringerer familiarer Unterstutzung und beim Vorhandensein des Wunsches nach zusatzlichen Arztgesprachen. Die SHG scheint eine Art „Puffer“ zu bilden, um Bedurfnisse auszugleichen, welche die Familie naturgemas nur bedingt auffangen kann. Andererseits sind SHG-Mitglieder sozial abgesichert und leben in fester Partnerschaft. Arzte und Logopaden als wichtige Vermittler zu Selbsthilfegruppen sollten vor allem Patienten der unteren sozialen Schicht und alleinstehende Patienten uber das Angebot des Bundesverbandes der Kehlkopfoperierten e. V. informieren.

https://doi.org/10.1055/s-0032-1329979