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RESEARCH PRODUCT

Optimierte Therapie des spastischen Syndroms durch Kombination von intrathekalem Baclofen mit Botulinumtoxin

Th. VogtPeter P. Urban

subject

GynecologyPsychiatry and Mental healthmedicine.medical_specialtyNeurologybusiness.industrymedicineNeurology (clinical)General Medicinebusiness

description

Die intrathekale Dauerapplikation von Baclofen stellt nicht selten bei ausgepragten spastischen Syndromen die einzig wirksame Therapieform dar. Ein Benefit ist besonders bei Patienten mit spinalem Lasionsort und vordergrundiger Beugespastik der Beine zu erwarten, der Effekt ist haufig enttauschend bei dominierender Streckspastik und bei zerebral bedingten Spastikformen. Daruber hinaus kann der Einsatz durch relevante Nebenwirkungen limitiert sein. Als weitere Therapiealternative ist in den letzten Jahren der Einsatz von Botulinumtoxin propagiert worden, allerdings ergibt sich bei kritischer Wertung eine sinnvolle Indikation, mit Ausnahme der infantilen spastischen Zerebralparese, uberwiegend bei umschriebenen distal lokalisierten spastischen Fehlstellungen. An 4 Patientenbeispielen (inkomplettes zervikales Querschnittsyndrom, komplettes thorakales Querschnittsyndrom, Systemdegeneration der Pyramidenbahn und zerebrale Hypoxie) wird demonstriert, dass die Kombination von intrathekaler Baclofenapplikation und lokalem Botulinumtoxin zu einer Optimierung der Behandlung unter pflegerischen aber auch funktionellen Aspekten und zu einer Ausweitung der Indikation fuhren kann, die destruierende operative Eingriffe vermeiden hilft. Durch Dosiseinsparungen sinkt die Nebenwirkungsrate erheblich.

https://doi.org/10.1007/s001150050700