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RESEARCH PRODUCT
Vorschläge zur Reformulierung der statistischen Definition von Bioäquivalenz
Stefan Welleksubject
description
Gegen das herkommliche, nur die Erwartungswerte berucksichtigende Bioaquivalenzkriterium last sich der Einwand mangelnder Relevanz fur den Emzelfall geltend machen. Beide zur Behebung dieses Mangels vorgeschlagenen Ansatze betrachten als primar interessierende Grose die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses, das die individuelle Reaktion gegenuber der Test (T) — und der Referenzformulierung (R) eines gegebenen Wirkstoffs beschreibt. Ansatz (I) fuhrt auf einen einfachen Binomialtest mit der Anzahl von Probanden, bei denen der individuell beobachtete Bioverfugbarkeitsquotient im Sinne des 80–120%-Kriteriums akzeptabel ist. Der Test ist gleichmasg bester unter allen verteilungsfreien Tests zur Entscheidung zwischen den zugehorigen Hypothesen. Ansatz(II) formuliert die Alternativhypothese, das die Wahrscheinlichkeit, mit der T die schlechtere Bioverfugbarkeit ergibt als R, nahe bei 1/2 liegt. Unter der Annahme lognormalverteilter Bioverfugbarkeitsquotienten ist diese Hypothese gleichbedeutend mit der Aussage, das der standardisierte Erwartungswert einer Normal verteilung, aus der eine einzelne Stichprobe gezogen wird, in einem engen, zu 0 symmetrischen Intervall liegt. Hierfur existiert ebenfalls ein optimaler (namlich gleichmasg bester invarianter) Test, den man als ”verbundenen t-Test auf Aquivalenz” bezeichnen kann. Zu der Losung nach Ansatz (II) existiert eine Zweistichproben-Version. Diese eignet sich fur die Auswertung von Bioaquivalenzstudien, in denen die Applikationsreihenfolge der Formulierungen im Zweiperioden-Cross-over einen erkennbaren Einflus auf das Ergebnis der Bioverfugbarkeitsprufung hat.
year | journal | country | edition | language |
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1990-01-01 |