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RESEARCH PRODUCT
Diabetes mellitus und Blasenfunktion
Christian HampelSebastian W. MelchiorSascha PahernikRolf GillitzerJoachim W. Thüroffsubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryUrologymedicinebusinessdescription
Steigende Pravalenz und zunehmende Patientenlebenserwartung haben beim Diabetes mellitus trotz oder gerade wegen modernster medizinischer Behandlungsmethoden zu einer Haufung urologisch relevanter Spatkomplikationen gefuhrt. Die Pravalenz der diabetischen Zystopathie (herabgesetztes Blasenfullungsgefuhl, hohe Blasenkapazitat und Blasenentleerungsstorungen) liegt bei nicht insulinpflichtigen Diabetikern bei 25% und bei insulinpflichtigen bei 48%. Ursachen sind die diabetogene autonome und peripher-somatische Polyneuropathie mit beeintrachtigter Blasensensibilitat sowie Blasenhypokontraktilitat infolge einer Uberdehnungsmyopathie des Detrusors. Aufgrund ihrer Symptomarmut erfordert die Verhutung schwerwiegender Folgezustande der diabetischen Zystopathie (Reflux, rezidivierende Harnwegsinfekte, Urolithiasis, Pyelonephritis) die volle urologische Aufmerksamkeit und den fruhzeitigen und wiederholten Einsatz urodynamischer Diagnostik. Komorbiditaten konnen zu einer Vielfalt urodynamischer Befunde fuhren. Die Therapie ist in der Regel konservativ (Miktionstraining, Einmalkatheterismus, ggf. Pharmakotherapie) und sollte nur interdisziplinar erfolgen, da unerkannte Komplikationen fachfremder Organsysteme langfristig grosere volkswirtschaftliche Belastungen verursachen als die praventive Hinzuziehung anderer Fachrichtungen.
year | journal | country | edition | language |
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2003-12-01 | Der Urologe A |