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RESEARCH PRODUCT
L�sionsverteilung von Hirnstamminfarkten im MRT
Sabine FitzekPeter StoeterJürgen MarxGoran VucurevicClemens Fitzeksubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryMedicineRadiology Nuclear Medicine and imagingNeurology (clinical)businessdescription
Seit langer Zeit sind typische Hirnstammsyndrome bekannt. Eines der haufigsten ist das Wallenberg- Syndrom bei dorsolateralem Medulla-oblongata-Infarkt. Ursache ist hier meist ein Verschluss der ipsilateralen PICA. Die Vielzahl der Syndrome auf der einen Seite sowie die Klassifikation der Hirnstamminfarkte in Gruppen andererseits konnen als Hinweis darauf angesehen werden, dass die Hirnstamminfarkte regelmasig bestimmte Territorien und Gebiete bevorzugen. Inwieweit diese Hypothese zutrifft, sollte an einem Patientenklientel mit akuten Hirnstamminfarkten untersucht werden. Ziel unserer Arbeit war die Darstellung typischer Lasionsverteilungen bei Patienten mit akutem Hirnstamminfarkt. Bei 117 Patienten mit akutem, klinisch und im MRT nachgewiesenem Hirnstamminfarkt wurden die MRT-Lasionen (T2-w) normalisiert und schichtweise ubereinander projiziert. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden alle Lasionen auf dieselbe Seite projiziert. Die Lasionen wurden sowohl anatomisch mit Hilfe anatomischer Atlanten korreliert als auch zu bekannten Darstellungen der Hirnstammdurchblutung in Verbindung gesetzt. Die 117 Patienten (36 Frauen, 81 Manner) waren im Mittel 63,5 Jahre alt (Median 64,5; SD 12,7 Jahre). 85 Patienten (73%) hatten solitare frische Hirnstamminfarkte, 19 Patienten (16%) wiesen zusatzlich frische Kleinhirninfarkte auf, neun Patienten (8%) zusatzlich frische supratentorielle Infarkte. Vier Patienten (3,4%) hatten multiple frische Infarkte in mindestens drei Gefasterritorien. 65 Patienten (56%) wiesen im MRT keine Hinweise auf vorangegangene Ischamien auf. Die Hirnstamminfarkte zeigten typische Verteilungsmuster in unterschiedlichen Hohen in Bezug auf Ausdehnung, Schwerpunkt und im Verhaltnis zur Mittellinie, den auseren Begrenzungen des Hirnstammes und den bekannten Gefasterritorien. In unserer Studie lag das Maximum nach Uberlagerung aller Infarkte in Hohe der Medulla oblongata im lateralen Gefasterritorium, welches von den Vertebralarterien uber die PICA versorgt wird. In Ubereinstimmung mit der klinischen Erfahrung, dass paramediane Ponsinfarkte die “typischen“ Ponsinfarkte darstellen, fanden wir das Maximum aller pontinen Infarkte weiter ventral in den anteromedialen und anterolateralen Gefasterritorien, hervorgerufen durch Gefasverschlusse pontiner Aste aus der Arteria basilaris. Mesenzephal schlieslich lag das Maximum aller Infarkte erneut im anteromedialen und anterolateralen Gefasterritorium. Diese Untersuchung kann als Basis dienen, uber die Analyse der Lasionsverteilung „typisch“ lokalisierte Hirnstamminfarkte von atypischen Lasionen zu differenzieren. Dies konnte insbesondere bei einzelnen, differentialdiagnostisch fraglichen Lasionen hilfreich sein.
year | journal | country | edition | language |
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2003-12-01 | Klinische Neuroradiologie |