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RESEARCH PRODUCT

Zur Feinstruktur der Mesenterialen Lymphgef�sse (Cavia Porcellus L.)

Rudolf Schipp

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyHistologyPhilosophymedicineCell BiologyPathology and Forensic Medicine

description

1. Elektronenmikroskopische Befunde an Lymphgefasen im Dunndarmmesenterium von Cavia porcellus werden mit physiologischen und richtmikroskopischen Ergebnissen verglichen, um die autonome Kontraktilitat des einzelnen, auch isoliert tatigen sogenannten Lymphangions einem Verstandnis naherzubringen. 2. Verglichen mit der allgemein recht gleichformigen Struktur der Blutgefaswandung besitzt das Lymphgefas entsprechend der Anordnung der Gefasklappen eine diskontinuierliche Wandstruktur. Sie tritt lichtmikroskopisch in den Horstmannschen Muskelmanschetten und den ihnen zugeordneten adventitiellen Nervenplexus (Nervenmanschetten) im mittleren Abschnitt der Lymphangione in Erscheinung. Im elektronenmikroskopischen Bild wird diese Ungleichformigkeit der Wandstruktur bestatigt und naher gekennzeichnet. 3. Die verzweigten glatten Muskelzellen sind eng miteinander verflochten, aber nicht deutlich geschichtet; sie stehen untereinander in keinem syncytialen Zusammenhang. Ihr Cytoplasmareichtum kommt vor allem in peripheren Plasmasaumen und -fortsatzen mit zahlreichen Mitochondrien zum Ausdruck. 4. Die zentral gelegenen Myofilamente bestehen aus einem elektronendichten Achsenfaden, den ein weniger dichter Mantel umgibt. Auf strukturelle Unterschiede entsprechend des jeweiligen Kontraktionszustandes wird hingewiesen. 5. Die Innervation des Gefases geht von dem mit Methylenblau selektiv darstellbaren adventitiellen Nervenplexus aus. Seine Lemnoblasten umschliesen vegetative Axone, deren kolbenartig erweiterte Endabschnitte ausgefaltet werden, um mit lobopodialen Auslaufern der glatten Mediamuskulatur in synaptischen Kontakt zu treten. 6. Die Vielzahl der freien und von Lemnoblasten halbseitig umschlossenen Axone zwischen den Mediamuskelzellen und die Grose der Muskelzellen machen wahrscheinlich, das jede glatte Muskelzelle von Axonen erreicht wird. Infolgedessen ist eine gezielte multiple Innervation gegeben. 7. Die synaptische Beziehung zwischen Axon und Effektorzelle beruht auf einem Membrankontakt. Doch kann der intersynaptische Spalt die Distanz von 200 A weit ubersteigen. Dieser Befund weist unter anderen darauf hin, das auser der elektrischen Erregungsubertragung auch ein humoraler Modus der Neuro-Effektorbeziehung besteht. 8. Die Befunde machen deutlich, das — anders als an der motorischen Endplatte — die vegetative periphere Synapse beim mesenterialen Lymphgefas von Cavia porcellus keine stabile Verbindung zwischen Axon und Effektorzelle ist. 9. Nervenzellen konnten weder intramural noch in der Periadventitia nachgewiesen werden. Diese Feststellung steht mit der Auffassung Mislins von einer primar myogenen und endothelialen Automatie der mesenterialen Lymphgefase in Einklang.

https://doi.org/10.1007/bf00339302