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RESEARCH PRODUCT

Antithrombotische Therapie nach peripherer Revaskularisation

Christine Espinola-klein

subject

Gynecology03 medical and health sciencesmedicine.medical_specialty0302 clinical medicineEndovascular revascularizationbusiness.industryMedicine030212 general & internal medicineGeneral Medicine030204 cardiovascular system & hematologybusiness

description

Was ist neu? Gerinnungshemmende Therapie nach peripherer Intervention In Analogie zur Koronarintervention wird nach Katheterinterventionen peripherer Gefäße meist passager eine duale Thrombozytenaggregationshemmung (TZAH) mit ASS 100 mg und Clopidogrel 75 mg durchgeführt. Größere Studien zu diesem Vorgehen fehlten bisher und die Empfehlungen der aktuellen Leitlinien haben den Charakter eines Expertenkonsens. Gerinnungshemmende Therapie nach peripherer Bypassoperation Nach peripherer Bypassanlage empfehlen die aktuellen Leitlinien in der Regel die Monotherapie mit einem TZAH (ASS 100 mg oder Clopidogrel 75 mg). In Einzelfällen wird bei venösen Bypässen eine orale Antikoagulation oder bei Kunststoffbypässen eine duale TZAH eingesetzt. Diese Empfehlungen beruhen jedoch auf wenigen, teils kleinen Studien. Duale gerinnungshemmende Therapie mit niedrigdosiertem Rivaroxaban und ASS Die VOYAGER-PAD-Studie ist mit 6564 Patienten die größte randomisierte Studie zur gerinnungshemmenden Therapie nach Revaskularisation. Es wurde das Konzept einer niedrigdosierten Rivaroxaban-Gabe (2-mal 2,5 mg) plus ASS 100 mg nach erfolgreicher peripherer Revaskularisation untersucht. Die Studie zeigte unter der Kombinationstherapie im Vergleich zur Therapie mit ASS 100 mg allein eine signifikant niedrigere Inzidenz des kombinierten Endpunkts aus akuter Extremitätenischämie, Amputation, Myokardinfarkt, ischämischem Schlaganfall oder Tod aus kardiovaskulärer Ursache. Getriggert wurde dieses Ergebnis primär durch die Reduktion von akuten Gefäßverschlüssen. Es kam zwar insgesamt zu mehr klinisch relevanten Blutungen unter der Kombinationstherapie, eine Erhöhung von intrazerebralen oder vital bedrohlichen Blutungen zeigte sich jedoch nicht. Wenn man Risiko und Nutzen in Bezug setzt, dann verhindert in einer Population von 10 000 Patienten die zusätzliche Gabe von Rivaroxaban 2-mal 2,5 mg pro Jahr 181 primäre Endpunkte auf Kosten von 29 relevante Blutungen.

https://doi.org/10.1055/a-1129-1999