6533b824fe1ef96bd128098f

RESEARCH PRODUCT

Die Qualität der Hausarzt-Patient-Beziehung. Patientenbezogene Prädiktoren in einer repräsentativen deutschen Bevölkerungsstichprobe

Antonius SchneiderAndreas DinkelPeter HenningsenElmar BrählerElmar BrählerGabriele SchmutzerWinfried Häuser

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industry030227 psychiatry03 medical and health sciencesPsychiatry and Mental healthClinical Psychology0302 clinical medicineFamily relationsArzt patient beziehungGerman populationMedicine030211 gastroenterology & hepatologyPhysician patient relationshipbusinessApplied Psychology

description

Einleitung: Patientenzentrierung und eine gute Arbeitsallianz sind zentrale Merkmale der hausarztlichen Behandlung. Umfragen zeigen, dass die meisten Deutschen mit der Beziehung zu ihrem Hausarzt zufrieden sind. Jedoch ist offen, welche Faktoren die Qualitat der Beziehung zum Hausarzt beeinflussen. Diese Studie hat daher zum Ziel, patientenbezogene Pradiktoren der Qualitat der Beziehung zwischen Hausarzt und Patient zu identifizieren. Material und Methoden: Personen einer reprasentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevolkerung wurden im Rahmen einer Querschnittstudie mit standardisierten Fragebogen untersucht. Die Qualitat der Hausarzt-Patient-Beziehung wurde mit der deutschen Version des Patient-Doctor Relationship Questionnaire (PDRQ-9) erfasst. Mogliche Assoziationen von demografischen und klinischen Variablen (somatische Komorbiditat, korperliche und psychische Symptombelastung) mit der Qualitat der Hausarzt-Patient-Beziehung wurden mittels einer hierarchischen linearen Regressionsanalyse uberpruft. Ergebnisse: 2 278 Probanden (91,9%) gaben an, einen Hausarzt zu haben. Der Gesamtmittelwert im PDRQ-9 war hoch (M=4,12, SD=0,70). Das finale Regressionsmodell zeigte, dass hoheres Alter, weibliches Geschlecht und vor allem geringere somatische und depressive Symptombelastung als Pradiktoren einer guten Hausarzt-Patient-Beziehung fungierten. Der initiale Effekt der somatischen Komorbiditat verschwand, nachdem die korperliche Symptombelastung in die Regression aufgenommen wurde. Die erzielte Varianzaufklarung von 11% entspricht einem kleinen Effekt. Schlussfolgerung: Das subjektive Erleben von Beschwerden stellt den relevanten patientenseitigen Einflussfaktor fur die von Patienten wahrgenommene Qualitat der Beziehung zum Hausarzt dar.

https://doi.org/10.1055/s-0042-100811