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RESEARCH PRODUCT

Arzneimittelaufnahme und -abbau w�hrend der Fetalperiode

K. J. Netter

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industrymedicineObstetrics and GynecologyGeneral Medicinebusiness

description

Fur den mit dem Problem der Arzneitherapie wahrend der Schwangerschaft konfrontierten Arzt ergibt sich ein Bild, das noch erhebliche Erkenntnislucken aufweist. Man mus davon ausgehen, das jedes an die Mutter verabreichte Pharmakon und seine Metaboliten auch den Fetus erreichen, wenn auch in Konzentrationen, die haufig geringer sind als diejenigen im mutterlichen Blut. Da aber Starke und Art der Wirkung auf den Feten weitgehend unbekannt sind, mus man mit unvorhersehbaren Effekten auf den Feten rechnen. Der „Schutz“ durch die Stoffwechselleistung der vorgeschalteten Placenta ist nach den bisher vorliegenden Kenntnissen gering zu veranschlagen, zumal da der Fetus selber Pharmaka nicht inaktivieren kann. Daher kann hier nur auf die Situation hingewiesen werden, ohne das bestimmte Empfehlungen hinsichtlich der Sicherheit der Pharmaka fur Mutter und Fetus gegeben werden konnen (vgl. Laurence u. Swyer, 1963). Beispiele fur die mogliche Gefahrdung Neugeborener gibt Kaufmann bereits 1960. Andererseits sollte die Situation zu verstarkter klinischer Aufmerksamkeit anregen, z.B. im Hinblick auf die Entwicklung der Arzneimittelhydroxylasen in Abhangigkeit von Muttermilchernahrung oder STH-Bildung. Das Erkenntnisse aus Tierversuchen z.B. uber die Beeinflussung des Arzneimittelstoffwechsels zu therapeutischen Konsequenzen fuhren konnen, beweist der Effekt der Glucuronyltransferasestimulierung auf die Hyperbilirubinamie Neugeborener (vgl. Yaffe et al., 1966).

https://doi.org/10.1007/bf00682858