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Galantamin und die nikotinisch-cholinerge Neurotransmission: Neue Theorien!

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Eines der klarsten neurochemischen Kennzeichen fur die Alzheimer'sche Demenz ist die verringerte Zahl an nikotinischen Acetylcholinrezeptoren in Cortex und Hippokampus. Der Verlust an nAChRs ist dabei eng korreliert mit dem Verlust an kognitiver Hirnleistung und bietet sich daher als Ziel fur eine Arzneimitteltherapie an. Von den moglichen Therapieansatzen haben sich weder eine Forderung der Synthese von Acetylcholin noch eine Behandlung mit nikotinischen oder muskarinischen Agonisten bewahrt. Die Behandlung mit schwachen Hemmern der ersten Generation hat sich uber kurzere Zeitraume bewahrt, wobei die klinischen Verbesserungen jedoch nur moderater Art sind. Uber langere Zeitraume verliert diese Therapie an Wirkung, moglicherweise, weil sie im wesentlichen symptomatischer und nicht ursachlicher Natur ist und die neurodegenerative Grunderkrankung nicht beruhrt. Ein neuer Ansatz, um direkt das nikotinisch-cholinerge Defizit zu bekampfen, ist die Verwendung von „allosterisch potenzierenden Liganden (APL)” nikotinischer Rezeptoren. Die APL sensibilisieren sowohl die postsynaptischen wie auch die pra- und perisynaptischen nikotinischen Rezeptoren gegenuber dem naturlichen Transmitter Acetylcholin und bewirken so neben erhohten elektrischen Reizantworten (Membrandepolarisation) auch erhohte prasynaptische Transmitterausschuttung und Veranderungen der Genregulation, wobei sich letztere gunstig auf die Zahl der nikotinischen Rezeptoren auswirken kann. Die Wirkungen auf pra- und perisynaptische nikotinische Rezeptoren ist dabei vermutlich von besonders groser Bedeutung, da diese Rezeptoren modulierend nicht nur auf die cholinerge, sondern auch auf andere Neurotransmissionssysteme wirken und so neben Lern- und Gedachtnisprozessen auch andere psychologische Verhaltensmuster bei der AD beeinflussen konnen. Galantamin ist ein besonders wirksamer nikotinischer APL. Auserdem wirkt es als schwacher reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase und hat somit einen dualen Wirkmechanismus. Zusammen mit seinen gunstigen pharmakokinetischen Eigenschaften und sehr gunstigem Nebenwirkungsprofil bietet sich Galantamin daher fur die gezielte, auf Maximierung der Wirkung ausgelegte Behandlung des nikotinisch-cholinergen Defizits bei der Alzheimer'schen Demenz an.