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RESEARCH PRODUCT

Manifestationen der Atherosklerose in verschiedenen Gefäßregionen

Christine Espinola-kleinGerd HafnerH. KoppChristoph BickelSusanne PethStefan BlankenbergJürgen MeyerAnja VictorHans-jürgen Rupprecht

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryMedicineGeneral Medicinebusiness

description

Aus pathologischen Untersuchungen ist bekannt, dass es sich bei der Atherosklerose um eine Erkrankung handelt, die den gesamten Gefasbaum betrifft. In der Framingham-Studie wurden Risikofaktoren der Atherosklerose ermittelt, die fur die Lokalisation der Atherosklerose in verschiedenen Gefasprovinzen eine unterschiedliche Wertigkeit besitzen. Patienten mit Manifestationen der Atherosklerose in Herz-, Hals- und Beinschlagadern haben im Vergleich zu einem Normalkollektiv eine schlechtere Prognose. Auserdem liegt eine hohe Koinzidenz von atherosklerotischen Lasionen in den verschiedenen Gefasregionen vor. Besonders ungunstig ist die Prognose fur Patienten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits relevante Stenosen in mehreren Gefasgebieten haben. So konnten wir in einer eigenen Untersuchung an 804 Patienten zeigen, dass Patienten, die zusatzlich zu einer koronaren Herzkrankheit (KHK) noch periphere Stenosen (Beinarterien, Karotiden) aufwiesen, nach einem Beobachtungszeitraum von im Mittel 3,2 Jahren signifikant haufiger kardiovaskulare Ereignisse (Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall) erlitten als Patienten mit KHK ohne zusatzliche Gefasmanifestationen. Die Stabilitat einer atherosklerotischen Lasion wird durch lokale und systemische inflammatorische Mechanismen bestimmt. Man geht davon aus, dass neben der symptomatischen Lasion multiple stabile oder instabile Lasionen im gesamten Gefasbaum vorhanden sind, was fur die Gesamtprognose des Patienten entscheidend ist. Moglicherweise spielt eine chronische Infektion mit verschiedenen Keimen (sog. Infektionslast) eine prognostisch wichtige Rolle als Trigger der Inflammation. Zur Behandlung von Patienten mit Atherosklerose sind daher systemische Therapieansatze gefordert. Prognostisch gunstige Effekt haben die Thrombozytenaggregationshemmer. Ein weiterer interessanter Therapieansatz sind die Statine, denen neben der Lipidsenkung eine Rolle bei der Plaquestabilisation zuzukommen scheint.

https://doi.org/10.1007/s00063-002-1144-x