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RESEARCH PRODUCT

Société, économie et territoires à l’âge du Fer dans le Centre-Est de la France : analyse des corpus céramiques des habitats du Ha D-LT A (VIIe-Ve av. J.-C.)

David Bardel

subject

territoireHiérarchisation[SHS.ARCHEO] Humanities and Social Sciences/Archaeology and Prehistory[SHS.ARCHEO]Humanities and Social Sciences/Archaeology and PrehistoryAge du FerLa TèneSociétéHallstattIron ageFranceCéramique

description

Im Rahmen dieser Doktorarbeit wird das hallstattzeitliche Keramikgeschirr von der Mitte des VI. bis zum Ende des V. Jahrhunderts im östlichen Zentralfrankreich untersucht (Île-de-France, südliche Champagne, nördliche Bourgogne).Da Keramikbeigaben aus Gräbern weitgehend fehlen, konzentriert sich unsere Untersuchung auf Fundzusammenhänge aus Siedlungen. Dank des konsequenten Zugriffs der Präventivarchäologie hat sich in diesem Bereich in den letzten 30 Jahren die Dokumentation stark vermehrt. In unserer Arbeit wird die Keramik vom Mont Lassois (Vix, dép. Côte-d’Or) vorgelegt ; ihr steht die Siedlungskeramik der im Untersuchungsgebiet ausgewählten Fundstellen gegenüber. Innerhalb eines vorab erstellten Inventars von 414 Fundstellen wurde ein Corpus von 67 Fundstellen ausgewählt. Mehrere Zehntausend Keramikfragmente und etwa 7000 ganze Gefäße werden vorgestellt, ausgewertet und in ihren Kontext eingeordnet. Der zweibändige Katalog, der als Referenzwerk angelegt ist, bietet eine konzise Darstellung der Fundstellen, die Auswertung und die Abbildungstafeln der zugehörigen Keramikfunde. Der Textband vereint die verschiedenen Schritte der zusammenfassenden Auswertung.Im Anschluß an den Untersuchungsrahmen und methodische Überlegungen wird in Kürze die chronokulturelle Untersuchung dargestellt. Eine systematische Beschreibung und typologische Klassifizierung der nicht auf der Drehscheibe hergestellten Keramik und der Drehscheibenkeramik erlaubt eine qualitative und quantitative Durchdringung des Corpus und der einzelnen Fundkomplexe.Die chronologische Untersuchung beruht auf der Herausarbeitung charakteristischer typologischer Fazies und stützt sich auf eine statistische Behandlung mithilfe automatischer Seriation. Sie zeigt die innere Entwicklung der Fundgattung auf und verbessert durch die Definition von fünf aufeinanderfolgenden Zeitstufen die Feinchronologie. Die chronologische Stellung dieser Stufen wird anhand der Zusammenschau mit anderen Indizien untersucht (Trachtschmuck aus Metall u.a., Importkeramik) und die Korrelation mit den Phasen Ha D1, Ha D1/2, Ha D2, Ha D3 und Lt A1 der konventionellen deutschen Chronologie kommentiert.Es bestätigt sich für das östlichen Zentralfrankreich von der Hallstattzeit eine gewisser innerer Zusammenhang. Das Untersuchungsgebiet unterscheidet sich dabei kulturell von den Nachbargebieten, die dem atlantischen Bereich und dem Norden (Bereich Aisne-Marne) nahestehen, aber auch von denen im Südosten und Osten (Rhônegebiet und französischer Alpenraum, französisch-schweizerischer Jura, Moselgebiet). Ein typisches Kennzeichen des Untersuchungsgebietes ist die Verbreitung des Maldekors in der Art des sog. Vixéen. Der Erscheinung regionaler Einflußbereiche wird ebenso nachgegangen wie derjenigen kultureller Randzonen. Gewisse regionale Eigenheiten bestätigen sich verstärkt mit der Frühlatènezeit (LT A). Sie werden insbesondere im Senonengebiet greifbar und kündigen die Territorialstruktur der ausgehenden Eisenzeit an.Auf der Grundlage des hier erarbeiteten chronokulturellen Rahmens wird die wirtschaftliche Seite des Töpferhandwerks betrachtet. Dabei werden die Modalitäten von Produktion, Absatz und Konsum untersucht. Es wird auch auf Aussagekraft der verschiedenen « Service » hinsichtlich sozialer Interpretationen eingegangen. Das nicht scheibengedrehte Tongeschirr findet sich in zahlreichen Lokalproduktionen beschränkter Verbreitung. Es handelt sich um gängige Zweckformen, die den Formtraditionen einer bäuerlich geprägten Gesellschaft entsprechen. Dagegen präsentiert sich das scheibengedrehte Geschirr als innovatives, in hohem Maße spezialisiertes Produkt von geradezu luxuriösem Status. Es erscheint in Ha B2/3 im spezifischen Zusammenhang der « Fürstensitze », namentlich in Vix, und ausschließlich in privilegiertem Kontext.Auf der Grundlage unseres heutigen Wissens zum Siedlungswesen und anhand der Ergebnisse unserer Untersuchung wird unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Informationen und Indizien eine Hierarchisierung der Siedlungsformen vorgeschlagen. Sie gibt Anlaß zu weiteren Überlegungen im Hinblick auf die soziale und kulturelle Dynamik der eisenzeitlichen Gesellschaften, bei denen die territoriale Organisation und die geschichtliche Entwicklung der betroffenen keltischen Bevölkerungsgruppen im Vordergrund stehen.

https://hal-inrap.archives-ouvertes.fr/tel-01810238