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RESEARCH PRODUCT
Ernährung und Colonkrebsätiologie: Von der deskriptiven Epidemiologie zur diätetischen Prävention
R. Edenhardersubject
Gynecologymedicine.medical_specialtyFeeding behaviorChemistrymedicineMedicine (miscellaneous)BiochemistryFood Sciencedescription
Der Colonkrebs ist eine der haufigsten Krebserkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland und in den meisten westlichen Landern, in Afrika, Asien und Lateinamerika jedoch gewohnlich selten. Aufgrund epidemiologischer Untersuchungen sind verschiedenartige Ernahrungsgewohnheiten die Hauptursache fur diese Unterschiede. Ein hoher Fett- und Eiweiskonsum wurde als Risikofaktor erkannt, wahrend ein hoher Ballaststoffgehalt der Nahrung sich als protektiv erwies. Die existierenden Hypothesen zur Atiologie des Colonkrebses, die vom „Zwei-Stufen-Initiations-Promotionsmodell“ ausgehen, betrachten das Wechselspiel der Einwirkung von Initiatoren, Promotoren und Inhibitoren als entscheidend fur die Realisierung des Colonkrebses. Als Initiatoren kommen Pyrolyseprodukte in Frage, die beim Erhitzen proteinreicher Lebensmittel (Fleisch, Fisch) entstehen, sowie Stoffwechselprodukte von Darmbakterien (fakale Mutagene, N-Nitrosoverbindungen, Transformationsprodukte von Gallensauren). Fette wirken wahrscheinlich nur auf der Promotionsebene ein. Die ernahrungsabhangige bakterielle Bildung der Desoxy- und Lithocholsaure ist ein moglicher, experimentell belegter Mechanismus. Der Schutzeffekt einer ballaststoffreichen Ernahrung durfte insbesondere auf einer Verdunnung und Adsorption von Schadstoffen beruhen. Als weitere protektive Faktoren der menschlichen Nahrung gelten Calcium, Vitamin A, β-Carotin und Selen. In dieser Arbeit werden die Belege diskutiert, die den existierenden Hypothesen zugrunde liegen, und die Moglichkeiten zur diatetischen Pravention des Colonkrebses erortert.
year | journal | country | edition | language |
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1987-09-01 | Zeitschrift für Ernährungswissenschaft |