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RESEARCH PRODUCT

Kristall- und Filtergrundlagen

Werner Herzog

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Zur Erregung der Schwingeigenschaft mussen die Kristalle mit Elektroden versehen sein, die direkt auf dem Kristall angebracht werden oder sich in einem gewissen Abstand von demselben befinden konnen. Nicht jeder mit Elektroden versehene Kristall last sich zu Schwingungen anregen; aus den von der Natur gegebenen (Quarz, Turmalin) oder kunstlich erzeugten (Seignettesalz, Kaliumphosphat, Ammoniumphosphat) Kristallen mussen Platten oder Stabe ganz bestimmter Orientierung zu den naturlichen Achsen des Kristalles geschnitten werden, wobei verschiedene Orientierungen, die besonders im Hinblick auf die verschiedene Temperaturabhangigkeit der Eigenschaften des Schwingkristalles wichtig sind, benutzt werden konnen. Auf diese Verhaltnisse konnen wir hier nicht naher eingehen, es sei daher auf die reichhaltige Literatur7 verwiesen. Wir setzen also eine brauchbare Orientierung und geeigneten Schnitt voraus. Ein solcher Kristall benimmt sich — wie gewunscht — wie ein Reihenschwingungskreis, bestehend aus Induktivitat L und Kapazitat C mit einem in Reihe liegenden frequenzunabhangigen Widerstand Rk, der an sich sehr klein ist und den Verlust in der Grosenordnung 10−5 bedingt. Der mit Elektroden versehene Kristall stellt aber auch eine Kapazitat dar, die einen Nebenschlus zu dem Kreis bildet, so das wir dem elektrischen Ersatzbild eines Schwingkristalles eine Parallelkapazitat C1 beifugen mussen, und somit die in Abb. 1 gezeigte Schaltung erhalten.

https://doi.org/10.1007/978-3-663-05432-0_2