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RESEARCH PRODUCT
Elektronische Tagebücher optimieren die Kognitive Verhaltenstherapie bei Krankheitsängsten : eine randomisiert-kontrollierte Studie
Fred RistGaby BleichhardtCarsten DienerTobias KerstnerDaniela MierJosef BailerMichael Witthöftsubject
Psychiatry and Mental healthClinical Psychologyddc:150Hypochondrie elektronische Tagebücher Reattributionstraining Kognitive Verhaltenstherapiedescription
Zentrale Komponenten in kognitiv-behavioralen Erklärungsmodellen der Hypochondrie und den daraus abgeleiteten Behandlungen sind eine selektive Aufmerksamkeitslenkung auf körperliche Empfindungen und ein katastrophisierender Symptominterpretationsbias. Wir untersuchten, ob sich die Effektivität einer störungsspezifischen Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) für Patienten mit Hypochondrie durch ein zusätzliches zweiwöchiges elektronisches Tagebuchtraining (TBT), das auf eine Korrektur der Symptominterpretationen abzielt, verbessern lässt. Zu diesem Zweck wurden 35 Patienten mit Hypochondrie randomisiert zwei Interventionsformen zugewiesen: Gruppe 1 (N = 16) erhielt vor der KVT (16 Einzelsitzungen) ein zweiwöchiges TBT unter therapeutischer Anleitung (4 Sitzungen). Gruppe 2 (N = 19) erhielt vor der KVT vier Therapiegespräche ohne TBT. Das Ausmaß der Krankheitsangst wurde mit dem Short Health Anxiety Inventory erfasst. Beide Gruppen zeigten nach der Therapie eine signifikante Reduktion der Krankheitsangst. In der Gruppe mit TBT verbesserte sich die Krankheitsangst jedoch schneller (d = .75) und stärker (d = .76) als in der Kontrollgruppe. Zudem zeigte die Gruppe mit TBT eine stärkere Habituation an bedrohliche Symptomstimuli als die Kontrollgruppe. Weitere Studien an größeren Stichproben sowie die Untersuchung von Langzeiteffekten sind notwendig, um die Wirksamkeit des vorgestellten TBT zu belegen.
year | journal | country | edition | language |
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2015-06-08 |