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RESEARCH PRODUCT

Persistierende und rezidivierende Schluckstörung nach Operation bei Achalasie — Ursache und Behandlung

Th. JungingerWerner KneistVolker F. Eckardt

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Die operative Therapie bei Achalasie fuhrt zu lang andauernder Beschwerdefreiheit. Selten persistieren die Beschwerden oder es treten im Verlauf erneute schwere Schluckstorungen auf. Ziel vorliegender Untersuchung war die Erfassung der Ursache und Therapie des Rezidivs sowie die Darstellung der Ergebnisse nach einer erneuten Operation. Patienten und Methode: Unter 83 Patienten mit Achalasie wurden 11 seit 1985 wegen persistierender oder erneuter Schluckbeschwerden wiederholt operiert. Die Patienten im Alter zwischen 19 und 77 Jahren waren bereits durch Kardiomyotomie behandelt. Die Anamnesedauer lag zwischen 12 Monaten und 42 Jahren. Vor der Zweitoperation litten alle Erkrankten unter Dysphagie, 6 Patienten hatten an Gewicht verloren und jeweils 8 Patienten beklagten Regurgitationen und retrosternale krampfartige Schmerzen. Die Ergebnisse nach der Zweitoperation wurden durch standardisiertes Interview erfasst. Die Nachbeobachtungszeit lag zwischen 3 und 137 Monaten. Zur Objektivierung wurden die Symptome Gewichtsverlust, Dysphagie, retrosternaler Schmerz und Regurgitation in einem Punktesystem pra- und postoperativ erfasst. Ergebnisse: Ursache der persistierender Beschwerden war eine unvollstandige Kardiomyotomie bei 7 und zu enges Fundoplikat bei einem Patienten. Bei drei Patienten war ein Dolichomegaosophagus bei peptischer Stenose im Bereich der Kardia die Ursache rezidivierender Beschwerden im Langzeitverlauf der Erkrankung. Bei drei Erkrankten erfolgte 8, 19 und 27 Jahre nach Erstoperation die transhiatale osophagusresektion und der Ersatz durch Magenhochzug. 7 Patienten wurden durch erneute Myotomie und vordere Semifundoplicatio behandelt. Einmal wurde eine Fundoplicatio gelost und eine hintere Myotomie und Semifundoplicatio vorgenommen. Die Nachuntersuchung zeigt sehr gute und gute Ergebnisse. 10 Patienten hatten keine Schluckbeschwerden und ein Patient gab eine gelegentliche milde Symptomatik an. Schlussfolgerung: Persistierende Beschwerden nach operativer Therapie bei Achalasie weisen auf unvollstandige Myotomie oder ein zu enges Fundoplikat hin. Kommt es zu rezidivierender Symptomatik im Langzeitverlauf ist der Dolichomegaosophagus infolge einer peptischen Stenose eine mogliche Ursache. Die Untersuchung zeigt, dass die erneute operative Therapie der Achalasie zu deutlicher Beschwerdebesserung fuhrt.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-55715-6_233