6533b82efe1ef96bd129309f

RESEARCH PRODUCT

Cerebrale Hypoxie während Operation und Anaesthesie

H. Kreuscher

subject

description

Mit der Verabreichung einer Narkose wurden wir unseren Patienten in einen Zustand hochster Lebensgefahr versetzen, wenn wir die lebenserhaltenden Funktionen der Atmung und des Kreislaufes nicht sorgfaltig uberwachen und gegebenenfalls durch bewahrte Kunstgriffe unterstutzen wurden. Die Kontrolle der Ventilation, des Blutdruckes und der Pulsfrequenz gelingt ohne besondere Schwierigkeiten. Die hier mit einfachen Hilfsmitteln mesbaren Parameter geben allerdings nur einen empirisch untermauerten Anhalt uber Anderungen in der Blut- und Sauerstoffversorgung sowie der Funktionen der lebenswichtigen Organe. Besonders interessieren in dieser Hinsicht der Herzmuskel, die sog. parenchymatosen Organe und das Gehirn. Eine der vordergrundigsten Wirkungen der verabreichten Narkosemittel ist die Ausschaltung des Bewustseins. Es wird also eine Anderung des cerebralen Funktionszustandes herbeigefuhrt. Wie auch bei den anderen Organen verhalt sich hierbei der Stoffwechsel des Gehirns proportional seinem Funktionszustand. Aus den arterio-hirnvenosen Differenzen des Sauerstoff- und Kohlensauregehalts, des Glucose- und Lactatgehalts und aus dem cerebralen Blutzeitvolumen kann man unter experimentellen Bedingungen Auskunft uber den jeweiligen Stoffwechselzustand des Organs erhalten. Da das Elektroencephalogramm uns ebenfalls ein Bild des Funktionszustandes, zumindest der Hirnrinde, vermittelt, ist eine Korrelation zwischen EEG-Frequenz und cerebraler Sauerstoffaufnahme erkennbar [2–4, 7, 9, 13].

https://doi.org/10.1007/978-3-642-87030-9_21