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RESEARCH PRODUCT

ASCO- und ESMO-Update 2017 – Neuigkeiten vom 53. Meeting der American Society of Clinical Oncology/ASCO 2017 und European Society for Medical Oncology/ESMO-Congress 2017

Anke Reinacher-schickThomas J. EttrichThomas SeufferleinArndt VogelMarkus MoehlerSylvie LorenzenLukas WitkowskiMatthias P. Ebert

subject

0301 basic medicineOncologyClinical Oncologymedicine.medical_specialtybusiness.industryGastroenterologyHepatobiliary cancer03 medical and health sciences030104 developmental biology0302 clinical medicineNeoplasm Recurrence030220 oncology & carcinogenesisInternal medicinemedicinebusiness

description

ZusammenfassungAuf dem Amerikanischen Krebskongress 2017 und dem Europäischen Krebskongress 2017 wurden eine Reihe von wichtigen Studien vorgestellt, die teilweise zu einer Änderung der aktuellen Therapiestandards in der Viszeralonkologie führen. So gilt nach den Ergebnissen der FLOT4-Studie die Kombination aus Docetaxel, Oxaliplatin und 5-Fluorouracil (FLOT) als der neue Behandlungsstandard in der perioperativen Therapie bei resektablen Adenokarzinomen des gastroösophagealen Übergangs und des Magens. Beim hepatozellulären Karzinom (HCC) hat die selektive interne Radiotherapie (SIRT) in zwei großen Studien keine Verbesserung des Überlebens gegenüber Sorafenib erbracht, sodass ein zunehmender Einsatz der SIRT nicht empfohlen wird. Hingegen scheint der Multityrosinkinase-Inhibitor Lenvatinib eine vielversprechende Alternative zu Sorafenib beim fortgeschrittenen HCC in der Erstlinientherapie zu sein. Beim frühen Kolonkarzinom kann nach den Daten der IDEA-Initiative bei Niedrigrisiko-Tumoren (T1 – 3, N1) nun eine dreimonatige Therapie mit Capecitabin und Oxaliplatin (CAPOX) empfohlen werden. Bei Hochrisikotumoren (T4 oder N2) soll weiterhin eine sechsmonatige Therapie mit 5-FU und Oxaliplatin (FOLFOX) oder CAPOX durchgeführt werden. Neben regelmäßiger Bewegung soll auch ein regelmäßiger Verzehr von Nüssen die Rezidivrate nach Resektion eines Kolonkarzinoms senken. Beim metastasierten kolorektalen Karzinom (mKRK) hat die SIRT in der Erstlinientherapie keinen Stellenwert. Beim BRAF-mutierten mKRK stellt die Kombination von Irinotecan, Cetuximab und Vemurafenib eine gute Therapiemöglichkeit in der Zweitlinientherapie dar. In der adjuvanten Therapie von Gallenwegstumoren stellt durch die positiven Ergebnisse der BILCAP-Studie die sechsmonatige Therapie mit Capecitabin den neuen Behandlungsstandard dar. Für das metastasierte Pankreaskarzinom kann möglicherweise der gezielte Angriff auf das Tumorstroma durch pegylierte Hyaluronidase PEGPH20 eine neue Therapieoption bieten, die derzeit in Phase-III-Studien überprüft wird.

https://doi.org/10.1055/s-0044-101757