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RESEARCH PRODUCT

Intraepidermale freie Nervenfaserendigungen und deren Bedeutung für den Hautschmerz

T. Müller

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyAnesthesiology and Pain Medicinebusiness.industryMedicineNeurology (clinical)business

description

Fragestellung: Bislang ist ungeklart, welche Leistungsfahigkeit die supravitale Farbung mit Methylenblau (MB) bei der Darstellung intraepidermaler freier Nervenfaserendigungen (FNE) besitzt. Auch die mogliche sensorische, insbesondere nozizeptive Rolle von FNE in der Epidermis ist bislang nicht hinreichend erforscht. Methode: Der Farbstoff wurde in die weitgehend unbehaarte Haut von Rattenpfoten injiziert. Anschliesend erfolgte die lichtmikroskopische Untersuchung. Ergebnisse: Zwei verschiedene morphologische Typen von FNE konnten nachgewiesen werden. Den selteneren Typ von FNE stellten relativ dicke Axone dar, welche zum Stratum granulosum aufstiegen und dort einen Plexus mit polymorphen Auftreibungen ausbildeten. Die dunneren Fasern waren hingegen varikos und weitgehend unverzweigt. Schlusfolgerungen: Hinsichtlich der Darstellung morphologischer Details, insbesondere des Verzweigungsmusters und der Dicke von FNE, liefert die MB-Farbung interessante Befunde. Der Nachweis von wenigstens 2 Typen von FNE in der Epidermis dehnt die Gultigkeit des Konzepts der punktformigen Sensibilitat in diese Hautschicht hinein aus. Beiden Typen mussen unterschiedliche sensorische Funktionen zugeschrieben werden. Eine Subpopulation der dunnen FNE konnte mit Substanz-P-immunoreaktiven Nervenfasern identisch sein; letztere sollen primar nozizeptive Aufgaben besitzen.

https://doi.org/10.1007/s004820050161