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RESEARCH PRODUCT

Applikationsverfahren und dosierungsempfehlungen zur postoperativen analgesie

R. JanikW. Dick

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyAnesthesiology and Pain Medicinebusiness.industryMedicineNeurology (clinical)business

description

Die systemische Applikation von Analgetika stellt nach wie vor die haufigste Form der postoperativen Analgesie dar. Kontinuierliche Plasmaspiegel eines Analgetikums konnen weder durch intermittierende intramuskulare noch durch intermittierende intravenose Bolusinjektion garantiert werden. Ganz allgemein haben lipidlosliche Substanzen oder solche mit polarer Bindung, die rasch metabolisiert werden, einen fruhen Wirkungsbeginn; eine lange Wirkdauer ist bedingt durch geringe Fettloslichkeit, hohe Rezeptoraffinitat und niedrige Elimination. Die orale Applikation ist charakterisiert durch unsichere Resorptionsbedingungen. Ahnlichen Kriterien unterliegen sublinguale, buccale, aber auch die rektalen Applikationsformen. Die subkutane Applikation von Analgetika zur postoperativen Schmerzbekampfung ist nur wenig untersucht. Nach intramuskularer Applikation werden analgetische Blutspiegel innerhalb von 15 bis 60 min erreicht. Randbedingungen konnen die Resorption jedoch modifizieren. Die intradeltoidale Applikation ist der intraglutealen vorzuziehen. Intravenos konnen Analgetika als Bolus, als kontinuierliche Infusion oder als patientenkontrollierte Analgesie verabreicht werden. Die Bolusinjektion ist durch kurze Wirkdauer und haufig notwendige Nachinjektionen gekennzeichnet. Vor der kontinuierlichen Infusion mus zur Erreichung eines analgetischen Niveaus ein Bolus appliziert werden. Die Infusion bedingt hoheren Uberwachungsaufwand. Die vielversprechendste Form ist die patientengesteuerte postoperative Analgesie. Nach Bolusapplikation wird eine kontinuierliche Minimalinfusion aufrechterhalten, zu der sich der Patient bedarfsweise Boli hinzuapplizieren kann. Auch die patientengesteuerte Analgesie bedarf eines erhohten Uberwachungsaufwandes, der fur die Zukunft in speziellen Einheiten durch besonders qualifiziertes Personal (Analgesie-Team) erfolgen sollte.

https://doi.org/10.1007/bf02527767