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RESEARCH PRODUCT
Welche Eigenschaften machen ein Neuroleptikum "atypisch"?
Gerhard GründerI. VernalekenOtto Benkertsubject
GynecologyPsychiatry and Mental healthmedicine.medical_specialtyNeurologyPositronen emissions tomographiebusiness.industryMedicineNeurology (clinical)General Medicinebusinessdescription
Die Gruppe der “atypischen” Neuroleptika ist keine einheitliche Substanzklasse, sondern sowohl nach pharmakologischen als auch nach klinischen Kriterien sehr heterogen. Die Ubergange von dem prototypischen “atypischen” Neuroleptikum Clozapin zu den “konventionellen” Neuroleptika erscheinen fliesend. Anhand der praklinischen Besonderheiten dieser Substanzen und ihrer Charakteristika in SPECT- und PET-Studien werden die wesentlichen Konzepte diskutiert, die man heute fur die “Atypie” eines Neuroleptikums verantwortlich macht. Dazu zahlen insbesondere der kombinierte Antagonismus von D2-artigen Dopamin- und 5-HT2-Serotoninrezeptoren und die praferentielle Beeinflussung mesolimbischer dopaminerger Neurone. Daneben sind fur einzelne Substanzen moglicherweise Affinitaten fur spezifische Neurotransmitterrezeptoren bzw. die Interaktion mit anderen nicht-dopaminergen Systemen bedeutsam. Auch die Bedeutung einer relativ niedrigen Affinitat zu D2-artigen Dopaminrezeptoren und die Bindung an Dopamin-Autorezeptoren werden diskutiert. Die Vielfalt der moglichen Mechanismen verdeutlicht, dass es wahrscheinlich keine einheitliche, pharmakologisch begrundbare Konzeption von “atypischem” Neuroleptikum gibt. Verschiedene biologische Mechanismen charakterisieren eine heterogene Substanzgruppe, die sich auch in ihren klinischen Eigenschaften teilweise erheblich unterscheiden.
year | journal | country | edition | language |
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2001-11-01 | Der Nervenarzt |