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RESEARCH PRODUCT

Die Wirkung von Calcium auf die Funktion des distalen Nierentubulus

S. Hänze

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyPhilosophyDrug DiscoverymedicineMolecular MedicineGeneral MedicineGenetics (clinical)

description

Intravenose Calciumzufuhr (20 cm3 10% Ca-Gluconat) fuhrt nicht nur zur Mehrausscheidung von Wasser, Natrium und Chlor, sondern auch zu bestimmten qualitativen Verschiebungen der Harnzusammensetzung, die Ausdruck einer Anderung der Funktion des distalen Tubulussystems sind: es kommt zu einer Hemmung der Kaliumsekretion und zu einer Forderung der Wasserstoffeliminierung. Dieser Effekt ist — wenn auch quantitativ in der verwendeten Ca-Dosierung nicht gleich stark ausgepragt und ungeachtet der ganz unterschiedlichen Angriffspunkte — in qualitativer Hinsicht ein Pendant der Acetazolamidwirkung. Zusatzliche intravenose CaZufuhr wahrend einer Diamoxdiurese hat daher neben der bereits eingetretenen Blockierung der H-Ionensekretion auch eine Hemmung der (kompensatorisch erhohten) K-Ionensekretion und damit eine weitere Verstarkung der Natrium- und Wasserausscheidung zur Folge. Die beobachtete Wirkung des Ca auf die Harnbereitung durch die Nieren fugt sich gut ein in die seit langem diskutierte Vorstellung seines stabilisierenden Einflusses auf die Zellmembran; es ergibt sich jedoch, das dieser Effekt mehr selektiv ist und wohl den Austausch zwischen K- und Na-Ionen, nicht aber den zwischen H- und Na-Ionen behindert.

https://doi.org/10.1007/bf01483178