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RESEARCH PRODUCT

Bioaktive Substanzen aus Schwämmen: Gene weisen den Weg bei der Suche nach neuen Arzneimitteln

Heinz C. SchröderWerner E.g. Müller

subject

General Agricultural and Biological Sciences

description

Im Litoral der Ozeane und Meere, in den Korallenbanken und Schelfregionen, aber auch in Suswasserseen und Flussen findet man sie; die sessil lebenden und sich als aktive Strudler ernahrenden Schwamme (Porifera). Sie sind die altesten vielzelligen Organismen des Tierreichs und haben sich bereits im fruhen Kambrium, also vor uber 600 Millionen Jahren, entwickelt. Schwamme zeichnen sich durch eine grose Vielfalt an Formen aus: Sie konnen relativ einfach aufgebaut sein, zum Beispiel schlauchformig wie der Kalkschwamm Sycon raphanus (Abbildung 1a), Kugelformig wie der Badeschwamm Spongia officinalis (Abbildung 1b), Einen zottenartigen Habitus zeigen wie Verongia aerophoba (Abbildung 1c), Einem menschlichen Gehirn ahneln wie der Kieselschwamm Geodia cydonium (Abbildung 1d) Oder bizarre Formen annehmen wie der Glasschwamm Aphrocallistes vastus, dessen filigranes Skelett im Titelbild gezeigt ist. Im Inneren enthalten die Schwamme ein ausgedehntes System von Kanalen und Kammern, die mit der Korperoberflache durch Poren in Verbindung stehen. Durch dieses System stromt standig Wasser, angetrieben durch die Schlage der Flagellen zahlreicher Kragengeiselzellen, welche die Wande der Kammern auskleiden. Schwamme kommen deshalb auch mit ihrem gesamten inneren Gewebe standig mit dem sie umgebenden Milieu in Kontakt. Sie profitieren also einerseits von dem Vorteil, Nahrstoffe direkt durch ihre Zellen aufnehmen zu konnen, andererseits leiden sie unter dem Nachteil, das auch schadliche Substanzen direkt auf ihre Zellen einwirken konnen.

https://doi.org/10.1002/biuz.960270613